Einer-Frauen:
„Duell der Weltmeisterinnen“
Wer im vergangenen Jahr den
Dreikampf zwischen Sandra Schlosser, Astrid Ruckaberle und Martina Stepankova
um die WM-Medaillen live vor dem Fernseher miterlebte, kann sich die Spannung
gut vorstellen, die auch bei diesen Titelkämpfen das Einer-Kunstradfahren der
Frauen bestimmen wird. „Am liebsten würde ich natürlich ruhig und
entspannt am Spielfeldrand sitzen und die beiden deutschen Starterinnen vorne
sehen, aber daraus wird wohl nichts“, erwartet Bundestrainer Kurt-Jürgen
Daum (Dudenhofen) im Einer der Frauen einen der spannendsten Entscheidungen
dieser Weltmeisterschaften.
Der Titel des
„Thrillers“ könnte „Das Duell der Weltmeisterinnen“ heißen. Im
Zweikampf zwischen Astrid Ruckaberle, Weltmeisterin 2000, und Martina
Stepankova, Weltmeisterin 1999, dürfte die Tagesform ausschlaggebend für den
Titel sein. „Die Fahrerin, die es schafft, ihr Programm ohne grobe Fehler
durchzufahren, wird gewinnen“, prophezeit Computerexperte Daum. Die
Tschechin Stepankova, die in ihrem Land seit Jahren unangefochten an der
Spitze steht, ist aufgrund fehlender Konkurrenz für die WM praktisch gesetzt
und dürfte trotz schwankender Leistungen im Saisonverlauf bei der WM in
Top-Form sein. Nach Astrid Ruckaberle ist sie übrigens die zweite Fahrerin,
die den Maute-Sprung in ihr Programm aufgenommen hat.
Auch Astrid Ruckaberle
entwickelte nach schwächerem Saisonbeginn, bedingt durch persönliche Veränderungen
(Umzug von Weil nach Herrenberg, Wechsel im Team der Heimtrainer), erst gegen
Ende eine wahre Top-Form. Bei den Deutschen Meisterschaften in Moers krönte
die 21-jährige Sindelfingerin ihre starke Leistung mit einem neuen
Weltrekord. Zuvor hatte die angehende Holztechnikerin schon die German Masters
für sich entscheiden können.
Nachdem sich Sandra
Schlosser in Böblingen mit einer Bronzemedaille vom Parkett verabschiedet
hatte, feiert die „Ersatzfrau“ des letzten Jahres, Nicole Krautwurst, in
Kaseda-City ihre WM-Premiere. Auch der Europameisterin von 1998 traut
Bundestrainer Kurt-Jürgen Daum durchaus eine Medaille zu.
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