...eine
etwas andere WM...
Kaseda-City
erwartet die Besten der Welt im Hallenradsport
Impressionen
von Hilmar H e ß l e r
Japan:
Ein Land, in dem man es versteht Tradition und Hightech sowie westliche Kultur
miteinander zu verbinden. Hier sitzt der Sohn im Nike-Trainingsanzug vor der
Playstation, während die Oma in unmittelbarer Nähe im Kimono auf der
Tami-Matte eine Teezeremonie zelebriert. Und für Licht, Klimaanlage und Türen
gibt es natürlich immer einzelne Fernbedienungen. Für den Außenstehenden
ist dies nicht immer einfach zu verstehen.
Auch
die Hallenradsportler werden bei der WM in Kadesa-City mit dem
Aufeinanderprallen zweier unterschiedlicher Kulturen konfrontiert werden. Doch
noch mehr werden sie davon überrascht sein, mit welch großem „HALLO“
Kaseda sie erwartet werden.
Während
dem Hallenradsport (in Japan „Cycle Figure“ und „Cycle Soccer“
genannt) in Europa, ja selbst in Deutschland nur wenig öffentliches Interesse
entgegengebracht wird, ist das Medieninteresse in Japan groß. Vier - oder fünf
Fernsehteams sind keine Seltenheit, ganz zu schweigen von der zahlreich
erscheinenden schreibenden Presse.
Hinzukommt
- und auch dies ist eine besondere Ehre für den Welt-Hallenradsport -, dass
sich die „Royal Family“ Japans für den Schlusstag und der
Premierminister, der in Kaseda geboren ist, für die Eröffnungsfeier als
prominente Gäste angesagt haben. All das hat das Medieninteresse noch zusätzlich
gewaltig ansteigen lassen.
Der
Ausrichter, in erster Linie die Stadt Kaseda mit Bürgermeister Kawano an der
Spitze, hatte durch diese günstige Situation natürlich gute finanzielle Möglichkeiten
und konnte einige finanzstarke Sponsoren finden.
Fahnen
und Plakate an jeder Straßenlaterne und in jedem Geschäft, ein riesiger
Wimpel an der City-Hall mit dem Countdown der restlichen Tage bis zur WM, eine
neue Straße, die die Wettkampfhalle mit der City auf dem kürzesten Weg
verbindet, die Auflage einer Sonderbriefmarke mit einem Radballer als Motiv
bis hin zu einem extra zur Erinnerung an die WM errichteten Denkmal, sind nur
einige Details, mit denen die Ausrichter ihr Engagement und ihre Begeisterung
für die WM 2001 zum Ausdruck bringen.
Sicher
werden die äußerst freundlichen Einwohner von Kaseda noch die eine oder
andere Überraschung für die Sportler und Hallenradsport-Globetrotter bereit
halten. Und wenn auch einige Dinge für unsere Verhältnisse gewöhnungsbedürftig
sind, so kommen sie doch von Herzen.
Es
wird sicher eine etwas andere WM im Hallenradsport 2001 geben – eben eine
japanische.
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