Gerade erst eine Woche ist es her, dass die TGS Radsportler Ihre Eröffnungstour in die Rhön absolviert haben, da machten sich zu Pfingsten einige Radsportler/Innen erneut auf in die Rhön. Denn an Pfingsten fährt man in Bimbach, insbesondere wenn der RSC Bimbach zum 25. Mal seine RTF und seinen Rhön Radmarathon veranstalten.
So traf man sich am Samstag Morgen ab 08:00 Uhr auf dem Zeltplatz in Bimbach wo tags zuvor bereits von Karl Heinz rund um sein Wohnmobil ein TGS Hausen-Claim abgesteckt worden war. Für einige war dann der Samstag der eigentliche Höhepunkt die RTF und für andere eine Einrolltour für den Radmarathon am Sonntag. Stefan, Yvonne und Christian absolvierten die 110km Runde und Karl Heinz, Sascha, Hella, Andreas und Frank die 75km Runde, die bei herrlichem Sonnenschein und knapp unter 30 Grad eine Genusstour durch die sommerliche Rhön bedeuteten. Der Nachmittag wurde dann gemütlich auf dem Zeltplatz verbracht, möglichst im Schatten. Dann noch die Erledigung der Startunterlagen für den kommenden Tag, eine schweißtreibende Angelegenheit beim Schlange stehen in der Sonne. Am Abend ging es dann zum gemeinschaftlichen Abendessen "Zur Linde" in Bimbach, bevor dann gegen 22:30 Uhr die kurze Nacht in Auto, Zelt, Wohnwagen und Wohnmobil anstand.
Sonntag Morgen ab 04:30 Uhr erwachte dann der Zeltplatz in Bimbach zum Leben, da die Starter der 238/248km-Strecken bereits um 06:00 Uhr auf die Strecke gehen sollten. Die Radsportler der TGS Hausen hatten etwas mehr Zeit, da die 202km erst um 07:00 begannen, außer für Hella und Andreas, die sich ebenfalls bereits um 06:00 Uhr unter die Starter gemischt hatten. Karl Heinz, Christian, Thomas und Sascha machten sich dann für 07:00 Uhr startklar. Insbesondere die Sonnenmilch durfte nicht vergessen werden. Denn bereits am frühen Morgen, nach einem herrlichen Sonnenaufgang über dem Zeltplatz in Bimbach, waren es knapp 15 Grad und die gemeldeten Temperaturen von über 30 Grad ließen schon erahnen was auf die Starter/Innen zukommt.
Uns so wurde es eine wahre Hitzeschlacht in der Rhön, der wohl heißeste Rhön-Radmarathon in der 25-jährigen Geschichte wurde absolviert. Die Fahrt bis zum 1. Kontrollpunkt in Lütterz wurde noch bei angenehmen Temperaturen gefahren. Allerdings wurde bereits hier das Profil des Tages klar, entweder hoch oder runter und wenig flache Passagen. So ging es bis nach Neuhof und weiter nach Lütterz wo nach 43km auch schon 700hm ohne größere Hügel absolviert waren. Trinken, Trinken, Trinken und Essen war dann die Devise an der Kontrollstelle, denn im 2. Abschnitt folgten der Anstieg auf die Wasserkuppe (höchster Punkt der Strecke mit 917 Meter), sowie der Anstieg auf den Schwedenwall. Gesagt getan, in mäßigem Tempo und noch angenehmen Temperaturen wurde die Wasserkuppe erklommen, wo es dann auf der Höhe durchaus aus zu halten war, allerdings das letzte Mal an diesem Tag. Hella und Andreas wurden von den anderen TGSlern auf der Wasserkuppe eingeholt und so setzten dann beide "Gruppen" Ihre Tour fort. Nach der rasanten Abfahrt von der Wasserkuppe in Richtung Gersfeld, scharf links nach Mosbach und hinaus auf den Schwedenwall, alles in der Sonne und bei absoluter Windstille. Was für eine Wohltat dann die Abfahrt nach Bischofsheim, mit 70km/h zur 2. Kontrollstelle zur Feuerwehr. Und auch hier wieder Trinken, Trinken, Trinken und Essen und ab jetzt war Schluss mit Lustig. Was folgte war eine der wenigen flacheren Passagen in Richtung Fladungen. Doch der Rhön-Radmarathon würde seinem Ruf nicht gerecht, wenn es hier direkt nach Fladungen gegangen wäre. Also links ab und nochmal 500hm über die Thüringer Hütte auf die Hochrhönstraße. Doch dieser Aufstieg in sengender Sonne und bei absoluter Windstille brachte einige der Teilnehmer an Ihre Grenzen. Immer wieder sah man Radsportler im Schatten sitzen bzw. liegen um sich dort ab zu kühlen und zu erholen. Kurz vor der Thüringer Hütte musste auch leider einer der Radsportler mit dem Krankenwagen abgeholt werden, da der Kreislauf wohl nicht mehr mitspielte. Also ein echter Kampf hinauf auf die Hochrhönstraße, den aber die Radsportler der TGS Hausen, jeder in seinem eigenen Tempo ohne Probleme meisterten. Nach kurzer Fahrt auf der Hochrhönstraße dann die rasende Abfahrt nach Hausen und zur Mittagspause nach Fladungen. Die 3. Kontrollstelle glich dann einem Heerlager, denn rund um die Feuerwehr saßen bzw. lagen die Radsportler/Innen auf der Suche nach Schatten. Den Veranstaltern war dann auch bereits das Mineralwasser ausgegangen, aber bei der Feuerwehr gibt es ja immer genügend Wasser. Denn Trinken, Trinken, Trinken und Essen galt auch hier, wobei die Nudeln nur schwer an einen gingen, aber Essen muss sein. Ab hier haben auch viele Radsportler/Innen die Tour beendet und sind mit dem Schuttle zurück nach Bimbach gefahren. Also auf zur letzten, ernsten Prüfung des Tages. der 6km-Anstieg von Fladungen zum Schwarzen Moor. Wie an der Perlenkette aufgereiht sah man die Radsportler sich diesen letzten großen Anstieg hinauf quälen. 6km fast ohne Schatten und nochmals 400hm am Stück. Doch auch dieser Anstieg konnte den TGSlern nichts anhaben und so genoss man die anschließende lange Abfahrt nach Hilders und die Weiterfahrt zum nächsten Kontrollpunkt nach Gotthards. Zum Glück wurden die Abstände der Kontrollstellen jetzt etwas kürzer, damit man die Trinkflaschen schnell genug wieder auffüllen konnte. Doch was war dass nach Gotthards ? Nach einem kurzen Anstieg aus dem Ort, der Blick auf den gegenüber liegenden Hang. Was machen die ganzen Radsportler da auf den Serpentinen den Hang hoch ? Oh nein nicht auch das noch ! Und nochmals 250hm in Serpentinen im Glutofen Rhön den Hang hinauf. Na ja man macht es ja freiwillig. Kurz vor der Kontrollstelle in Margeretenhaun war dann die RTF-Strecke des Vortags erreicht, so dass einen dann nichts Unbekanntes mehr bis ins Ziel begleitete, wobei einem der ein oder andere kleine Anstieg dann doch wieder entfallen war. Gegen 17:00 Uhr erreichten dann die ersten vier TGSler das Ziel in Bimbach nach ca. 202km (Schnitt 21,8 km/h) und 3400hm und gefühlten 40 Grad in der Sonne. Die Hitzeschlacht war gewonnen und das Finisher T-Shirt und die 6 Punkte auf der Wertungskarte wurden zufrieden entgegen genommen.
Hella und Andreas haben sich ebenfalls tapfer durch den Tag gekämpft, um gegen 18:00 Uhr die Anwesenheit am letzten Kontrollpunkt in Margeretenhaun per Handy durch zu geben, mit dem festen Willen die letzten Kilometer auch noch durch zu stehen, was dann auch gelang. Kompliment an Andreas der sich innerhalb von 5 Monaten auf diese Strecke vorbereitet hatte und jahrelang nicht mehr auf dem Rennrad gesessen hatte. Gratulation zu Hellas zweitem Radmarathon.
Glückwunsch auch an Robert und Bernd, welche unseren Blicken in Bimbach leider entschwunden waren. Sie absolvierten ebenfalls den Radmarathon mit 202km, obwohl Sie ursprünglich die 238km in Angriff nehmen wollten, um Höhenmeter für die im Sommer anstehende Mountainbike-Transalp zu machen. Doch aufgrund der Wetterbedingungen wurde der Plan während der Tour verworfen.
Großer Respekt und Anerkennung an Alle, die diesen 25. Rhön Radmarathon geschafft haben und mit den besten Wünschen, dass sich alle wieder erholen, denen der Tag ernsthaft zu schaffen gemacht hat und die wir unterwegs haben sitzen und liegen sehen.
Kompliment an den ausrichtenden Verein den RSC Bimbach für die Organisation, denn immerhin gelten die 2 Tage in Bimbach als die größte Radsportveranstaltung in Deutschland, welche von einem Verein organisiert werden.