Auch wenn der beliebte Rollberg aus verkehrstechnischen
Gründen nicht befahren werden konnte, so war die Wiederaufnahme des alten
Berliner Radsportklassikers in den Rennkalender nach siebenjähriger Pause als
durchaus gelungen zu bezeichnen. Zumal organisatorisch keine Wünsche offen
blieben. Dennoch war der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins, Peter
Scheunig, nicht ganz zufrieden, da das Meldeergebnis vor allem quantitativ eher
enttäuschend war. Das zeigte sich auch beim vorgesehenen Jedermann-Rennen von
Vattenfall-Mitarbeitern, das mangels Masse von der Firma abgesagt wurde.
Hinzu kam beim Elite-Rennen der Männer, dass die
angekündigten sieben Fahrer des Continental-Teams Sparta Prag sich
erst beim Veranstalter meldeten, als das Hauptrennen schon lief.
"Außer Spesen nichts gewesen" war es ärgerlich für die
Tschechen, wieder die Heimreise antreten zu müssen, ohne vom reichlichen
Prämiensegen etwas abzubekommen. Dafür waren einige Ex-Berliner am Start, wie
z.B. der frühere Tour de France-Teilnehmer Björn Schröder oder Christoph
Pfingsten, der nach wie vor sein Hauptaugenmerk auf die Cross-Saison richtet
und dabei von seinem niederländischen Continental-Team De Rijke voll
unterstützt wird.
Dominierend im Hauptrennen über 105 km war die mit
zahlreichen Fahrern angetretene Vertretung des Jenatec Cycling Teams, das mit
drei Fahrern in einer achtköpfigen Spitzengruppe vertreten war, die das
übrige Feld auf der 2,1 km Strecke überrunden konnte. Mit dem ehemaligen
Berliner Arne Kenzler, der den Endspurt vor Christoph Pfingsten und dem
Saarbrücker Matthias Schnapka gewann, stellte das Jenatec Team den verdienten
Sieger. Aus Berliner Sicht erfreulich war der fünfte Platz von Paul Stubert
(BSV AdW) und der sechste Platz von Alexander Tiedtke vom veranstaltenden
Verein, der seinen prominenteren, leider aufgrund anderer Verpflichtungen
fehlenden Vereinskollegen Marcel Kalz würdig vertrat. Enttäuschend
dagegen war der 20.Platz von Björn Schröder vom Team Nutrixxion Sparkasse, der
ohne mannschaftliche Unterstützung sogar überrundet wurde.
Die Sieger der weiteren Rennen hießen Maximilian
Schachmann vom SC Berlin, der bei den Junioren immerhin Silvio Herklotz im
Spurt schlagen konnte, Robert Kessler vom Frankfurter RC 90 bei der Jugend U17,
Max Kanter vom RSC Cottbus bei den Schülern U15 und Mike Herold vom RV Berlin,
der bei den Senioren die Nase vorn hatte.
Man kann nur hoffen, dass es im nächsten Jahr eine
Fortsetzung des Rennens gibt und dann durch bessere und frühzeitige
Koordinierung der Termine -ein Termin z.B. eine Woche vor dem Start der Tour de
Berlin wäre eine Möglichkeit- auch größere Starterfelder für noch spannendere
Rennen sorgen könnten.