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Das Radsportteam Jenatec Cycling in der Saison 2011. Foto: Daniel Förster
07.04.2011 10:00
SSV Gera 1990 e.V.: Nach bislang erfolgreichster Saison: Thüringisches Radsportteam Jenatec Cycling will 2011 noch öfter triumphieren

Bewährter Stammkader und neue Talente sollen Kapitän Rüdiger Selig zur Straßen-WM führen

Jena/Gera. Das junge thüringische Radsport-Bundesliga-Team Jenatec Cycling will 2011 an die zurückliegende, bislang erfolgreichste Saison anknüpfen und noch stärker auftrumpfen. Immerhin hat die Renngemeinschaft des SSV Gera 1990 und des Jenaer Radvereins im bundesdeutschen und internationalen Radsport deutliche Akzente gesetzt. Die zurückliegenden Saison war für das Team semiprofessioneller Radsportler, die sich zumeist in einer Ausbildung befinden oder ein Studium absolvieren, die bislang erfolgreichste überhaupt. „Wir haben über 35 Siege - mit Abstand so viele wie noch nie - herausgefahren. Fast genau so oft standen unsere Fahrer als Zweit- oder Drittplatzierte auf dem Podium", jubelt Teamchef Thomas Barth, der viele Jahre Kapitän der DDR-Friedensfahrt-Auswahl war. „Im Vorjahr hat fast jeder Fahrer mindestens einen Sieg errungen oder fand sich mehrmals auf dem Treppchen wieder."

Zum neuen Saisonbeginn sagt der 51-jährige aus Burkersdorf bei Weida (Gera) ein weiteres erfolgreiches Jahr voraus. Und das soll mit nahezu dem alten Stammkader passieren. Bis auf Maximilian Werda (19, SSV Gera 1990), der zum KED-Bianchi Team Berlin wechselte, halten die bisherigen Radsportler der Truppe weiter die Treue. Barth konnte seine Mannschaft sogar um zwei Plätze erweitern und hat drei neue Sportler verpflichtet. Thomas Reichardt vom SSV Gera 1990 ist mit 18 Jahren der jüngste Renner des Teams und stammt aus Bad Klosterlausnitz. Eine erhebliche Portion Bundesligaerfahrung bringt bereits Arne Kenzler mit. Der Berliner trat bisher für das U23-Team Hamburg-Rheinhessen in die Pedale. Als „brillant" bewertet Thomas Barth die Verpflichtung des ebenfalls aus Berlin stammenden Albrecht Doehring. Der 21-Jährige ist Profi-Skater und amtierender Deutscher Meister im Marathon-Skating. Barth: „Bei ihm sehe ich Parallelen mit früheren Erfolgen der Dresdnerin Christa Rothenburger oder dem US-Amerikaner Eric Heiden. Beide sind im Eisschnelllauf wie auch im Radsport zu internationalen Lorbeeren, sogar bei Olympia, gekommen." Kein Wunder: Eisschnellläufer wie auch Skater trainieren ihre Grundlagenausdauer mit dem Rennrad. Ab August soll Steher-Europameister Timo Scholz zu der Truppe stoßen und den Nachwuchs unterstützen. Der 38-jährige Leipziger hat schon bei der vorjährigen Tour de Guyane in Südamerika bewiesen, dass er gut ins Team passt, als er in der Barth-Equipe zum Gesamtsieg fuhr.

An der Spitze von Jenatec Cycling engagiert sich der Sprintstärkste des Teams, Rüdiger Selig (Jenaer Radverein). Der 22-Jährige Kapitän gewann 2010 zwei internationale Rennen. Er siegte auf der Schlussetappe der Tour de Berlin und triumphierte auf der dritten Etappe der Tour de Guyane in Französisch-Guyana. Barth: „Dank seiner konstanten Leistung über das Jahr wurde er vom Bundestrainer ins Straßen-Nationalteam berufen. Die ganze Mannschaft arbeitet darauf hin, dass er bei der Straßen-WM in Dänemark antritt." Aber auch Rick Ampler (21, Jenaer Radverein), dessen Vater Uwe und Großvater Klaus Radsportgeschichte geschrieben haben, hat sich für dieses Jahr große Ziele gesetzt. Er hofft auf den Durchbruch. Zu den Aushängeschildern des Teams gehört außerdem René Heinze (23, SSV Gera 1990) als thüringischer und mitteldeutscher Zeitfahrmeister. Neben ihm wird auch Ex-Milram-Radprofi Danilo Kupfernagel (22, SSV Gera 1990) im Stehersport zu erleben sein. Ein gutes Omen für die diesjährige Saison lieferte bereits Querfeldeinspezialist Max Walsleben. Der 20-Jährige vom SSV Gera 1990 holte Bronze bei den Deutschen Cross-Meisterschaften im Januar. Auf ihn setzt Barth, wenn es im Herbst wieder ins Gelände geht.

"Unsere Jungs sind gut vorbereitet, Die Neuzugänge haben sich gut etabliert, die Mannschaft ist gefestigt", sagt der sportliche Leiter. "Wir möchten uns gleich von der besten Seite zeigen." Das gelang bereits bei der Istrian Spring Trophy in Kroatien, die erste von insgesamt sechs internationalen Rundfahrten des Jenatec-Cycling-Teams.. Dort jubelte Mathias Wiele (24) erneut als bester deutscher Fahrer in einen stark besetzten Feld. Der noch bevorstehende Rennkalender ist gut gefüllt. Mehr als 70 Straßenrennen in Deutschland und im Ausland stehen an. Darunter sind viele Klassiker. „Saisonziele sind Starts bei den großen deutschen Rennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" oder der "Tour de Berlin". Höhepunkte sind die Wettkämpfe der Bundesliga-Serie sowie Deutsche Meisterschaften", sagt Thomas Barth.

Bei seinen Vorhaben hat das Radteam mit der Jenatec Industriemontagen GmbH aus Jena einen zuverlässigen und starken Partner an der Seite. Das Unternehmen ist Hauptsponsor und unterstützt seit einigen Jahren die Mannschaft. Geschäftsführer Peter Schmidt hält am Engagement für die Bundesligamannschaft in der Männerklasse fest. Viel zu gut weiß der Chef der Personaldienstleisterfirma, dass in der Wirtschaft wie auch im Radsport gilt, für Erfolge kämpfen zu müssen und Misserfolge wegstecken zu können. Nicht zuletzt ist jedes Rennen für sein Unternehmen, das sich mit seinem Engagement bekannter machen will, eine gute Plattform, sich zu präsentieren. Um das nötige Jahresbudget, das sich auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag beläuft, abzusichern, sucht das Team weiterhin radsportbegeisterte Investoren. Nach ihnen hält Barth händeringend Ausschau. "Wir setzen auf eine dauerhafte Zusammenarbeit mit unseren Gönnern", sichert er zu. (df)

www.jenatec-cycling.de



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