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Jens Lehmann hat sich für die WM in Stuttgart viel vorgenommen!
16.07.2003 12:59
Jens Lehmann will Gold mit dem deutschen Vierer

Stuttgart (rad-net) „Die kurzfristige Vergabe der Bahn-WM nach Stuttgart hat mir einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben, eine WM im eigenen Land ist immer etwas Besonderes! Zudem habe ich in Stuttgart 1991 meine ersten beiden Weltmeistertitel in der Einer- und Mannschaftsverfolgung errungen, das erste Mal im gesamtdeutschen Team und vor heimischem Publikum!“. So beginnt Jens Lehmann einen Brief, den er nach Bekanntgabe der WM-Verlegung von China nach Stuttgart an Freunde, Journalisten und Sponsoren schickte.

Kaum einer freut sich so auf die Titelkämpfe wie der Leipziger, der in den letzten Wochen seine ganze Kraft für eine optimale WM-Vorbereitung einsetzte. „Das letzte Mal war ich zwei Wochen vor der Deutschen Meisterschaft zu Hause in Leipzig“, erzählt der Olympiasieger und Weltmeister und belegt, wie intensiv die Intensität seiner Vorbereitung ist. Viele Rundfahrten wird Jens Lehmann in den Beinen haben, wenn er Ende des Monats nach Stuttgart kommt und die „Operation Gold“ beginnt. Bei Etappenrennen in Serbien, Italien, und zuletzt in Belgien hat er Kilometer gebolzt, um seine Trittgeschwindigkeit noch zu erhöhen. Denn in Stuttgart möchte der Leipziger noch einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen. „Ich bin besser drauf als im Mai bei der Deutschen“, sagt Lehmann.

75 Medaillen hat der Leipziger bei nationalen und internationalen Titelkämpfen gewonnen. So erfolgreich war sonst niemand. „Ich bin der Einzige auf der Welt, der in jeder Disziplin eine Medaille bei Weltmeisterschaften, Deutschen Meisterschaften und Weltcups gewinnen konnte“, sagt er stolz. Und diese Tradition will er in Stuttgart unbedingt fortsetzen.

„Das ist meine letzte Weltmeisterschaft in Europa, die letzte vor heimischem Publikum. Da möchte ich unbedingt gut fahren“, setzt Lehmann hohe Maßstäbe an sich selbst. Er geht fest davon aus, auch in der Einerverfolgung zu starten, wenngleich die beiden Startplätze durch Bundestrainer Bernd Dittert erst kurzfristig vergeben werden. Dass er bei den nationalen Titelkämpfen dem Erfurter Daniel Becke unterlag, nimmt er gelassen: „1991 in Stuttgart wurde ich auch nur Zweiter hinter Andreas Walzer und gewann später den WM-Titel.“ Jemand, der so erfolgreich ist wie Jens Lehmann, braucht sich vor niemandem zu fürchten, auch wenn die Australier, Briten und Ukrainer im Vorfeld der Titelkämpfe als hohe Mitfavoriten auf die Medaillen gehandelt werden. „Ich habe die Australier bei einem Etappenrennen in Italien beobachtet. Drei sind vorher ausgestiegen, weil es zu schwer war. Auch diese Mannschaft ist zu knacken“, sagt Lehmann selbstbewusst. Vor allem von der Entscheidung in der Mannschaftsverfolgung, seit Jahren das Flaggschiff des BDR, verspricht sich Lehmann viel. „Der Vierer ist meine große Hoffnung. Mit ihm möchte ich noch einmal Weltmeister werden“, hofft der 35-Jährige Familienvater, dem Ehefrau Gabi und die beiden Kinder fest die Daumen drücken werden.

Für die Einerverfolgung erwartet Lehmann „eine ordentliche Leistung“, was bei ihm gleichbedeutend mit einem Medaillenplatz ist. Jens Lehmann hat alles getan, um die Titelkämpfe in der Schleyer-Halle so erfolgreich zu gestalten wie die von 1991. „Ich hoffe, ich kann das selbe Zimmer beziehen wie damals“, sagt der abergläubische Lehmann, der mit der Mannschaft während der Titelkämpfe wieder in Degerloch wohnt. Das zu organisieren dürfte um einiges leichter sein, als den WM-Titel zu holen..

Weitere Infos zur Bahn-WM in Stuttgart...


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