Dornbirn (rad-net) - Vier Doppelsiege im Einer-und Zweier Kunstfahren: Der Bund Deutscher Radfahrer hat bei den Hallenradsport-Weltmeisterschaften wieder Maßstäbe gesetzt. Höhepunkt der Titelkämpfe war das Radball-Gold am Schlusstag.
Dornbirn ist bei der dritten WM-Ausrichtung wieder ein gutes Pflaster für die deutschen Hallenradsportler. Mit insgesamt vier Siegen und fünf zweiten Plätzen in den Kunstfahr-Disziplinen hatten die Athletinnen und Athleten des Bundes Deutscher Radfahrer allen Grund zum Feiern.
Am Eröffnungstag hatte der Frauen-Vierer aus Steinhöring den zweiten Platz belegt. Am Samstag ging der Medaillenreigen weiter. Im internen Duell im Einer-Kunstfahren der Frauen siegte Milena Slupina vom TSV Buchloe mit 184,32 Punkten vor Viola Brand (Unterweissach/183,26). Bronze ging an die Österreicherin Adriana Mathis. «Ich hatte mich den ganzen Tag auf das Finale gefreut, verspürte kaum Druck. Ich bin einfach nur happy», sagte Slupina nach ihrer nahezu perfekten Kür.
Einen Doppelsieg gab es auch im Zweier Kunstfahren der Offenen Klasse zu feiern. Diesmal hießen die Sieger aber nicht André und Benedikt Buchner (Klein-Winternheim). Serafin Schefold und Max Hanselmann (Öhringen/164,28 Punkte) entthronten die als unschlagbar geltenden vierfachen Weltmeister aus Klein-Winternheim (153,76 Punkte). Es war ein Kampf auf allerhöchstem Niveau.
Julia und Nadja Thürner (Mainz-Finthen) boten am Sonntag im Zweier-Kunstfahren eine perfekte Kür. Mit 162,44 ausgefahrenen Punkten lagen sie deutlich vor Lena und Lisa Bringsken (Böhl-Ingelheim), die 136,62 Punkte einfuhren und damit die Silbermedaille vor der Schweiz gewannen.
Im Einer der Männer war Lukas Kohl (Kirchehrenbach) der König dieser Weltmeisterschaft. Seine Kür lief meisterlich, nur 2,41 Punkte Abzug. Mit 204,59 Punkten lag er deutlich vor seinem nationalen Konkurrenten Moritz Herbst (Wendlingen/181,18), der sich über die Silbermedaille freuen durfte. Bronze ging an den Hongkong-Chinesen Chin To Wong. Bundestrainer Maute meinte am zweiten und letzten Wettkkampftag nur: «Eine sagenhafte Weltmeisterschaft für uns.»
Die Radballer erhöhten die Medaillenbilanz des BDR in letzten Wettbewerb um eine weitere Goldmedaille. Es war die fünfte bei diesen Weltmeisterschaften. Nachdem sie im Halbfinale die Schweiz mit 1:0 schlagen konnten, drehten Gerhard und Bernd Mlady (Stein) im Finale gegen Gastgeber Österreich mächtig auf. Patrick Schnetzer und Markus Bröll waren die haushohen Favoriten, aber die Mladys ließen sich nicht aus ihrem Konzept bringen, spielten hochkonzentiert und siegten schließlich mit 4:3 Toren.
«Das war der phantastische Schlusspunkt einer Weltmeisterschaft, bei der die deutschen Athletinnen und Athleten Maßstäbe gesetzt haben. Ich gratuliere allen Medaillengewinnern, den Trainern und Betreuern. Der Bund Deutscher Radfahrer ist stolz auf diesen Erfolg», sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping.