Mainz (rad-net) - Twitter, Podcast, Live-Stream, Weblogs, Social Networking oder Wikis – die digitale Welt produziert ständig neue Begriffe. Dass dies auch für kleinere Sportvereine durchaus eine Chance ist, um auf sich aufmerksam zu machen, wurde auf dem Forum «Sportberichterstattung der Zukunft – Digitale Vielfalt auch für den Sport» des Landessportbundes Rheinland-Pfalz im SWR-Funkhaus in Mainz deutlich. «Fünf Prozent der Bevölkerung nutzen die Angebote des so genannte Web 2.0 täglich», so Professor Stefan Aufenanger, Mitglied in der AG Medienpädagogik der Universität Mainz. Die Tendenz sei dabei steigend.
Web 2.0, das heißt herkömmliches Internet plus Mobilität, aktives Mitmachen und ständiger Austausch von Informationen. Diese Möglichkeiten könnten laut Aufenanger Sportvereine nutzen – etwa über Podcasts, Audiobeiträge, in denen Regeln erklärt werden oder das Protokoll einer Vorstandssitzung zusammengefasst wird. Oder über Weblogs, über die ein virtueller Erfahrungsaustausch zwischen Trainern, Spielern oder Schiedsrichtern erfolgen kann. Der technische Aufwand sei überschaubar.
Bei der Berichterstattung über so genannte Randsportarten befindet sich SWR-Sportchef Claus- Dieter Gerke dagegen in einem Dilemma. «Wir hatten schon den Fall, dass wir stolz waren auf einen Bericht über ein ausgefallenes Thema, aber leider hat kaum jemand zugeschaut», sagte Gerke. «Wir versuchen doch schon, anderen Sportarten neben dem Fußball gerecht zu werden.»
Die Nachfrage bei Christian Schmidts Angebot ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Der Radio-Mann begleitet den Basketball-Bundesligisten TBB Trier bei jedem Heim- und Auswärtsspiel und produziert Live-Kommentare. Während der Partien können die Fans ihm E-Mails schicken, den Spieler des Tages wählen und somit aktiv am Geschehen teilhaben. Mehr als 1.200 Zugriffe im Schnitt verzeichnet Schmidt, bis zu 132 Mails erreichen ihn pro Spiel.
Als Basis für virtuelle Visionen müsste in kleinen Sportvereinen erst einmal die reine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit funktionieren. Das stellte Lutz Eberhard, Chefredakteur Allgemeine Zeitung online, fest. «Denn was nützt die schönste Homepage, wenn sie keiner findet.»