Lorsch (rad-net) - Dieter Vanthourenhout (Sunweb-Napoleon Games Cycling) hat die 10. Auflage des GGEW City Cross Cup in Lorsch gewonnen und damit seinen Vorjahreserfolg wiederholt. Der Belgier siegte vor rund 5000 begeisterten Zuschauern nach einem spannenden Schlusspurt mit drei Sekunden Vorsprung vor Sascha Weber (Champion System) und dem Schweizer Simon Zahner (EKZ Racing Team).
Das Rennen der Männer verlief äußerst spannend und wurde erst in der letzten der acht Runden über 2,6 Kilometer entschieden. Es hatte sich nach der ersten Führung von Jan Dieteren ab Runde drei eine siebenköpfige Spitzengruppe gebildet, in der auch Vanthourenhout, Weber und Zahner vertreten waren. Mit dazu gehörten zudem noch Marcel Wildhaber, Severin Saegesser (beide Schweiz), Vojtech Nipl und Tomas Paprstka (beide Tschechien).
Die Entscheidung fiel schließlich im sogenannten Karussel. Sascha Weber hatte sich gestern im Training einen Finger gebrochen und konnte nach dieser Einschränkung die Hürde nicht mehr richtig nehmen. Er musste kurz vom Rad und genau diese Situation konnte Dieter Vanthourenhout nutzen, brachte wenige Sekunden zwischen sich und den Konkurrenten und entschied somit das Rennen für sich.
«Die letzte Runde gab den Ausschlag. Es war ein total offenes Rennen, Simon und Sascha fuhren enorm stark. An der letzten Hürde konnte ich mich ein wenig absetzen. Es war ein höllisch schnelles Rennen, aber ein tolles dazu. Ich freue mich, gewonnen zu haben», so Vanthourenhout im Ziel.
Sascha Weber zeigte sich hingegen etwas enttäuscht: «Schade, ich habe mich super gefühlt und hätte gerne gewonnen. Aber an der letzten Hürde musste ich absteigen und das Rad über die Hürde heben. Das hat mich den Sieg gekostet. Aber mit dem gebrochenen Finger konnte ich nicht mehr springen. Das reichte aus, um am Ende nicht gewinnen zu können. Ich glaube ich hatte es heute drauf, hier siegen zu können.»
Das Rennen der Elite Damen wurde von Anfang an von der Tschechin Pavla Havlikova beherrscht, die am Ende mit 36 Sekunden Vorsprung einen souveränen Solosieg feierte. Am ehesten konnte ihr noch die Deutsche Jessica Lambracht folgen und auch Hanka Kupfernagel gab in den ersten Runden alles. Erst als sich ihre Erkältung bemerkbar machte, musste sie die Konkurrenz davon ziehen lassen. Da hatte sich die Führende Havlikoava schon längst abgesetzt und nur ein Defekt hätte ihren Sieg noch verhindern kommen. Zweite wurde Lambracht, auf Rang drei fuhr mit 1:22 Minuten Rückstand zur Siegerin Nadja Heigl aus Österreich.
Die Querfeldeinrennen in Lorsch, zu denen auch Nachwuchs-, Senioren- und Hobbyrennen gehörten, waren auch Teil des Deutschland-Cup Cross. Bei den Männern verteidigte Ole Quast (Stevens Racing Team), der in Lorsch Zwölfter wurde, seine Führungsposition mit 166 Punkten vor Jan Büchmann (135/Elektroland24 Cross Team) und seinem Teamkollegen Yannick Gruner (134). Bei den Frauen liegt weiter Benita Wesselhöft (Focus CX Ladies Team), Elfte in Lorsch, in Front. Mit 197 Zählern behauptete sie einen knappen Vorsprung von zwei Punkten gegenüber Lisa Heckmann (195), Dritte ist Stefanie Paul (188/beide Stevens Racing Team).
Bei den Junioren kam es im Gesamtklassement erneut zu einem Führungswechsel. Julian Rottmann (Fujibikes Rockets) liegt jetzt mit 190 Punkten vor Felix Holst (189/Stevens Racing Team) und Maximilian Möbis (176/Rad-Salon Mallorca). Den Tagessieg holte sich unterdessen Niklas Märkl (RSC Linden) mit 38 Sekunden Vorsprung auf den Tschechen Michael Zetak. Dritter wurde Jan Gaidosik (Slokwakei).
Trotz der tollen Rennen in Lorsch lag auch etwas Wehmut in der Luft. Cheforganisator Algis Oleknavicius, ein Radsporturgestein als Fahrer und vor allem als Organisator vieler radsportlicher Highlight, erklärte, dass er sich zurückziehen wird. Das Organisationstalent aus Einhausen, der zum Beispiel auch die Deutschen Straßenmeisterschaften in Bensheim und Einhausen 2015 organisierte, will sich nun um seine privaten Dinge kümmern, sagt dem Radsport und insbesondere dem Crosssport Ade.
Gesamtstände Deutschland-Cup Cross