Frankfurt (rad-net) - Bundestrainer Patrick Moster hat nach dem Trainingslager seines U23-Teams eine zufriedene Bilanz gezogen und blickt mit Selbstvertrauen in Richtung der Weltmeisterschaften. Er sei zuversichtlich, so Moster im Gespräch mit «rad-net». «Wir sind relativ gut aufgestellt, wir haben starke Jahrgänge. Ich hoffe, davon können wir bei der Weltmeisterschaft profitieren. Wir werden eine junge und offensive Mannschaft haben», so Moster vor den weiteren Rennen zur Vorbereitung auf die Titelkämpfe in Mendrisio.
Beim Blick in die Zukunft schlagen allerdings schon jetzt zwei Herzen in der Brust des Bundestrainers. «Die Frage ist, wie lange unsere Top-Fahrer bei uns bleiben, ob sie ihre Zeit in der U23 voll ausreizen», so Moster. Gerade von seinen Top-Fahrern wie John Degenkolb oder Dominik Nerz erwarte er, dass sie schon vorzeitig in die ProTour wechseln. «Und wenn man das Potential hat, sollte man das auch tun, wir sind ja auf der anderen Seite auch stolz darauf.»
Der Weg zu den Weltmeisterschaften der U23 führt die «Espoirs» in den kommenden Wochen aber zunächst in verschiedenen Besetzungen über den Grand-Prix Tell, wo unter anderen Marcel Kittel und Andreas Henig ihre Form testen sollen, die Aosta-Rundfahrt, die morgen mit einem Teamzeitfahren über 11,5 Kilometer beginnt, die Deutschen Bergmeisterschaften, die Tour de l‘Avenir und die Fernfahrt Linz-Passau-Budweis. Das Ziel ist dabei für alle gleich: Eine hoffentlich perfekte WM-Form in Mendrisio.
Bis zum Ende der «Zukunftstour», die vom 5. bis zum 13. September durch den nördlichen Teil Frankreichs rollt, haben die potentiellen Kandidaten also noch Zeit, sich mit Überraschungen zu empfehlen. Eine der Überraschungen dieses Jahres war für Patrick Moster Julian Kern. «Mit ihm hatte ich vorher so nicht gerechnet», gibt der Bundestrainer zu. Komplimente gibt‘s auch für Andreas Stauff: «Er hat sich gut entwickelt», so Moster.
Seinen erweiterten Kader hat Moster bereits seit den Deutschen Meisterschaften komplett. «Wir haben da zehn bis zwölf Aktive, die für den Einsatz in Frage kommen», so Moster. Besetzen kann der BDR derzeit durch den Bonus für die Spitzenplatzierung im Nationen-Cup insgesamt sechs Startplätze. Quasi gesetzt sind derzeit Marcel Kittel und Patrick Gretsch sowie Andreas Henig für das Zeitfahren. Dabei profitiert der BDR von der Sonderregel, die neben den zwei «Slots», die dem Verband zustehen, für Marcel Kittel als Europameister einen persönlichen Startplatz vorsieht.
Endgültig benannt werden soll das BDR-Team der U23 nach der Tour de l‘Avenir. Offen ist noch der Einsatz von Martin Reimer, der sowohl für die U23 als auch für die Elite zum vorläufigen Aufgebot gehört. «Wir müssen mal sehen, welches Rennen er fährt», so Moster zur Aufstellung des Deutschen Meisters.