Melbourne (dpa) - Das öffentliche Doping-Geständnis des Ex-Radprofis Lance Armstrong beschäftigt auch die Tennisprofis bei den Australian Open. Nach dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic äußerten sich Roger Federer, Serena Williams und Victoria Asarenka sehr kritisch über den 41-jährigen Texaner.
«Es macht mich einfach wirklich traurig zu sehen, dass jemand das über einen so langen Zeitraum getan hat und seinem Sport solch einen großen Schaden zugefügt hat», sagte der Schweizer Federer nach seinem Achtelfinal-Einzug beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne. «Als ein Athlet, der wirklich hart arbeitet, seitdem ich drei oder vier bin, muss ich sagen, das ist ein trauriger Tag für alle Sportler», sagte Serena Williams. «Vor allem für diejenigen, die durch das alles benachteiligt wurden, ist es noch enttäuschender», betonte die 15-fache Grand-Slam-Turnier-Siegerin.
Williams befürchtet, dass die Fans nun auch die Leistungen anderer Sportler in Zweifel ziehen. «Ich denke leider, dass nun viele Leute denken, okay, wenn es so ein großer Sportler macht, wie ist es dann mit all den anderen in anderen Sportarten», meinte sie.
Die Weltranglisten-Erste Asarenka zeigte sich ebenfalls enttäuscht von Armstrong, der in einem Fernseh-Interview jahrelanges Doping zugegeben hatte. Armstrong verdiene alles, was jetzt auf ihn zukomme. «Jeder Sportler arbeitet so hart, um der Beste zu sein, und das hast du zu respektieren. Du kannst nicht einfach einen anderen Weg gehen», sagte die Weißrussin. Am Freitag hatte bereits Djokovic den gefallenen Radstar heftig attackiert. «Er sollte für seine Lügen über all die Jahre büßen», hatte der Serbe gesagt.