Wolkenstein (rad-net) - Beim Marathon-Klassiker Sella Ronda Hero im italienischen Wolkenstein hat Markus Kaufmann (Centurion-Vaude) hinter dem Kolumbianer Leonardo Hector Paez (Olympia Polimedical) Platz zwei belegt. Bei den Damen siegte im Val Gardena im Rennen der UCI Marathon Serie Europameisterin Sally Bigham (Topeak-Ergon) vor der Polin Michalina Ziolkowska (Volkswagen).
Am ersten Anstieg der 86 Kilometer attackierte Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) mit dem Ziel, die Bergprämie am Grödner-Joch zu erobern. Leonardo Paez fuhr hinterher und Markus Kaufmann schließlich auch. Kaufmann sprang dann an Geismayrs Hinterrad, passierte den Österreicher und kassierte die Prämie. Hinter diesem Trio kam dann Daniel Mensi (Top Race ASD).
In der folgenden Abfahrt verfuhren sich Geismayr und Kaufmann, so dass Paez an dem Centurion-Duo vorbei gehen konnte. Mensi schloss auf. Das Verfolger-Trio schaffte es dann aber nicht mehr Paez aufzuschließen. «In den Abfahrten haben wir aufgeholt, aber am Berg war er zu stark», berichtet Kaufmann.
In der Abfahrt vom Pordoijoch nach Canazei bekam der Deutsche Ex-Meister auf rutschigem Untergrund Probleme. Er rutschte wiederholt aus dem Pedal und verlor so den Anschluss an Geismayr und Mensi. Rund eineinhalb Minuten Rückstand wurden gemeldet. Doch Kaufmann gab nicht auf. «Ich bin dann mein Tempo gefahren», erzählt er. Im letzten Anstieg passierte er seinen Teamgenossen und erreichte zum Schluss auch noch Mensi, den er in einem knappen Finish mit 3,5 Sekunden Vorsprung auf Rang drei verweisen konnte.
Leonardo Paez hatte 5:20 Minuten vorher die Ziellinie überquert und siegte in 4:34:51 Stunden souverän. Daniel Geismayr kam mit 7:02 Minuten Differenz als Vierter ins Ziel. Hinter Juri Ragnoli (+9:54) erreichte dessen Teamgenosse Jochen Käß (+11:53) als Sechster das Ziel des Rennens der UCI Marathon Serie.
Damen: Bigham kommt ins Schlingern
Sally Bigham setzte sich bei den Damen bereits am ersten Anstieg ab. 30 Sekunden wurden in Dantercepies gemessen und es wurde gegenüber Michalina Ziolkowska langsam immer mehr. Der zweite Sella-Ronda-Sieg der Britin geriet in der Abfahrt vom Passo Pordoi aber noch mal in Gefahr. Mehrfach geriet sie ins Schlingern und stürzte auf den Wiesen- und Waldpassen und einmal musste sie ihr Bike auch erst wieder gangbar machen.
Die Verfolgerinnen dürften aber auch nicht ganz ohne Probleme hinunter gekommen sein, denn Bigham blieb weiter vorne. Bis zum Ziel baute sie ihren Vorsprung wieder aus und gewann in 4:02:50 Stunden mit 3:47 Minuten auf Ziolkowska, sowie 13:05 Minuten auf Maria Christina Nisi (Team Bike Garage). «Meine Beine waren gut, aber ich habe versucht im Blick auf die WM nicht übers Limit zu gehen», erklärte Bigham.
Katrin Schwing (Trek Domatec) belegte Rang neun (+44:05).