Stuttgart (dpa) - Im Betrugsprozess gegen Radprofi Stefan Schumacher ist am dritten Verhandlungstag dessen ehemaliger Sportlicher Leiter Christian Henn als Zeuge geladen.
Henn soll vor dem Landgericht Stuttgart am Dienstag aussagen, inwiefern Doping im ehemaligen Team Gerolsteiner thematisiert worden ist. Die Aussagen von Schumacher und seinem ehemaligen Teamchef Hans-Michael Holczer widersprechen sich in den entscheidenden Punkten.
Dem Radprofi wird vorgeworfen, Holczer um drei Monatsgehälter in Höhe von 151 463,50 Euro betrogen zu haben. Schumacher habe Doping bei der Tour de France 2008 trotz Nachfrage geleugnet und das Geld daher unrechtmäßig erhalten. Im Nachhinein war er wie bei den Olympischen Spielen in Peking positiv getestet worden. Er war bis 2010 gesperrt.
Schumacher vertritt den Standpunkt, sein Teamchef habe von den Dopingvergehen in der Equipe gewusst und könne daher nicht betrogen worden sein. Holczer hatte dieser Behauptung bei seiner Vernehmung am zweiten Verhandlungstag vehement widersprochen. Im Anschluss an die Aussage von Henn muss sich Holczer den Nachfragen des Staatsanwalts und der Verteidigung stellen. Schumachers Anwälte hatten bereits angekündigt, Widersprüche in Holczers Aussagen zu verdeutlichen.