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Erik Zabel war seit 2009 als Markenbotschafter für den Radsportversender Canyon tätig. Foto: Michael Deines/Promediafoto
02.08.2013 15:01
Radhersteller Canyon steht zu Zabel - Neues Projekt mit Ex-Sprintstar geplant

Koblenz (rad-net) - Der Fahrradhersteller Canyon hat die Zusammenarbeit mit Erik Zabel als Markenbotschafter und Mentor des Young Heroes Teams beendet, sich aber demonstrativ hinter den geständigen Dopingsünder gestellt. Das Koblenzer Unternehmen plant in Kürze ein neues Projekt mit dem 43-Jährigen.

«Wir akzeptieren Doping nicht und sind daher tief enttäuscht von den jüngsten Aussagen von Erik zu seiner Vergangenheit. Uns und ihm ist klar, dass er zukünftig nicht mehr als Canyon Markenbotschafter und Mentor des Young Heroes Teams tätig sein wird», schreibt Canyon-Chef Roman Arnold in einer aktuellen Pressemitteilung.

Nach seinem Karriereende war Zabel seit 2009 als Markenbotschafter des Fahrradproduzenten aufgetreten. «Gemeinsam mit Erik haben wir in den letzten Jahren viel erreicht und ihn neben dem Ausnahmesportler vor allem als Menschen kennen und schätzen gelernt», schreibt Arnold. «Er hat auch einen wichtigen Anteil an der Entwicklung von Canyon und wir wissen, dass Erik am meisten unter seiner Vergangenheit leidet.»

Demonstrativ stärkt Arnold dem gefallenen Ex-Sprintstar im Namen der Canyon Bicycles GmbH den Rücken und kritisiert den generellen Umgang mit geständigen Dopingsündern. «Wir sind der Meinung, dass es nicht ehrlich ist, wie unsere Branche mit den Athleten umgeht, die Doping offenlegen. Denn alle haben wir gerne von der Begeisterung für den Sport profitiert und uns stets von ,Einzelfällen’ distanziert. Es gibt keine ,Einzelfälle’, sondern Personen, mit individuellen Qualitäten, die nicht auf Doping reduziert werden können. Wir wollen es uns daher nicht so einfach machen, wie es im professionellen Radsport und der Öffentlichkeit heute leider üblich ist», erklärte Arnold weiter.

Es gehöre zu den Werten des Unternehmens, «die Personen, zu denen wir Vertrauen aufgebaut haben nicht pauschal zu sanktionieren». «Wir verurteilen Eriks Handlungen, nicht aber den Menschen. Daher wollen wir mit Erik, auf eine andere Art und Weise, auch in Zukunft zusammenarbeiten», so der Vorstandsvorsitzende des Radsport-Direktversenders.

Arnold kündigte für die kommenden Wochen den Start eines Projekts an, «das uns schon lange beschäftigt und das sich konkreter mit unserer Haltung zum Radsport befassen wird. Wir werden auch Erik dazu einladen, sich aktiv zu beteiligen». Weitere Details nannte Arnold nicht. Denkbar wäre beispielsweise eine Anti-Doping-Initiative mit Zabel als glaubhaftem Vorkämpfer.

Nach seiner erneuten Dopingbeichte in einem «SZ»-Interview hatte Zabel Anfang dieser Woche den «Rücktritt von allen meinen verschiedenen Positionen im Profi-Radsport» erklärt. Dazu zählten unter anderem seine Funktionen als Sportlicher Leiter des WorldTour-Teams Katusha, als Sportdirektor der «Vattenfall Cyclassics» sowie als Beiratsmitglied im Radsport-Weltverband UCI.

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