Stein (rad-net) - Morgen startet die Radball-Bundesliga in Gärtringen und Stein mit zwölf Teams in die Saison 2014. Die neue Runde verspricht eine Menge Spannung, bei dem die Mlady-Cousins die etablierten Teams angreifen wollen.
Im schwäbischen Gärtringen treffen mit den Gastgebern und den aktuellen Vize-Weltmeistern aus Eberstadt die Arrivierten aufeinander. Im fränkischen Stein duellieren sich mit Obernfeld und den Hausherren vom RMC Stein die Herausforderer. Nicht wenige Insider munkeln, für Bernd und Gerhard Mlady, beide 23 Jahre alt und schon länger als Champions von morgen gepriesen, sei die Zeit reif für den Angriff aufs Establishment.
Bei den Test-Turnieren lief es allerdings noch nicht ganz rund, weshalb sich beide eher vorsichtig aus der Deckung wagen. «Die Ambitionen sind da, wir wollen mehr», sagt das Mlady-Duo. Aber im Hauruck-Verfahren funktioniert das wohl nicht. «Es geht eher langsam voran», sagt Bernd – und meint die nicht optimale Kondition. Dazu müsse man mehr und intensiver im Fitnessraum arbeiten. Bisher gehören zwei bis drei Besuche pro Woche zum Standard. Und es kommt auf das Wie an. «Sinnfrei strampeln» sei nicht förderlich, grinst Bernds Papa Kurt, der Coach des RMC Lohengrin Stein.
Seit 1996 bilden Gerhard und Bernd eine Mannschaft. Gerhard, Student in Erlangen, hält (meist) den Kasten dicht, Bernd, in Erlangen in der Ausbildung zum Industriekaufmann, wuselt quirlig übers Parkett. Als Junioren schon zweimal Europameister, pirschen sie sich seit vier Jahren in der Bundesliga an die Spitze heran. An guten Tagen können die Mladys jeden schlagen.
2014 könnte ihre Saison werden. Auch, weil Marco Rossmann (RV Eberstadt) nur noch sporadisch an der Seite von Jens Krichbaum zum Einsatz kommen dürfte, Uwe Berner und Matthias König (RV Gärtringen) den Trainer wechselten. «Aber uns bleibt noch genug Zeit. Es wäre kein Weltuntergang, wenn es erst 2015 reicht», sagen sie mit Blick auf den WM-Platz.
Vorher soll man sie auf und neben dem Platz ruhig besser kennenlernen. Die beiden sind Cousins – und amüsieren sich über gelegentliche Überschriften von den «Mlady-Brüdern». Abseits des Spielfeldes gehen sie eher getrennte Wege. «Wir haben neben dem Sport privat kaum etwas miteinander zu tun, jeder hat seinen Freundeskreis», erklärt Bernd. Der Vorteil sei, «man geht sich nicht auf die Nerven», schmunzelt Gerhard. Auch gemeinsame Reisen gehören nicht zum Ritual der Wintersdorfer. Bernd mag die Berge, Gerhard erkundet gerne deutsche Städte. «Was es neben den Hallen sonst so zu sehen gibt …»
Ob zum problematischen Terminkalender der Radballer, der Wahrnehmung als Randsportart oder der Kampagne «Indoor Cycling goes Olympia» - mit den Mladys kann man über alle Themen intensiv diskutieren. Die beiden Talente drücken sich um keine Antwort - und wollen dennoch nicht zu sehr im Fokus stehen. Wie gesagt: Zunächst Kraft und Ausdauer verbessern, dann angreifen. Man darf gespannt sein …
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