Austin (dpa) - Dem tief gefallenen Ex-Radprofi Lance Armstrong ist die Lust an der Provokation noch nicht vergangen. Am Wochenende twitterte der lebenslang gesperrte Amerikaner ein Foto von sich, das vor Selbstzufriedenheit strotzt.
Es zeigt Armstrong, der auf einer Couch relaxt und seine sieben eingerahmten Gelben Trikots der Tour der France an der Wand betrachtet. Dazu der Satz: «Zurück in Austin - Zeit zum Ausruhen.»
Am 26. Oktober hatte der Weltverband UCI alle sieben Toursiege des Texaners zwischen 1999 und 2005 aberkannt und war damit dem Urteil der US-Anti-Doping-Agentur USADA gefolgt. Die US-Behörde hatte Armstrong und Helfern in einem 1000-Seiten-Dossier jahrelanges, systematisches Doping nachgewiesen.
Im Zuge des Urteils geriet auch die ohnehin umstrittene UCI immer mehr in den Fokus der Vorwürfe und initiierte eine angeblich «unabhängige Untersuchungskommission». Die soll sich demnächst unter anderem mit den Verwicklungen des Verbandes in den Fall Armstrong beschäftigen.
Das Armstrong-Urteil hatte eine Lawine von weiteren Anschuldigungen in viele Richtungen, Doping-Geständnissen und Entlassungen von Profis, Betreuern und Funktionären ausgelöst.