Genf (rad-net) - Nachdem für die Frauen die Frühjahrsklassiker aufgrund der Corona-Krise natürlich auch ausgefallen sind, engagiert sich Elise Chabbey vom Team Bigla-Katusha im Universitätsklinikum von Genf. Die Schweizerin, die kürzlich ihr Medizin-Studium abgeschlossen hat und promovierte Ärztin ist, arbeitet dort, um Corona-Patienten zu helfen.
Das Krankenhaus hatte nicht genug Personal, weswegen sich die 26-Jährige freiwillig meldete. «Nichts zu tun liegt wirklich nicht in meiner Natur», sagte sie auf der Website ihres Teams. «Was jetzt passiert, ist beispiellos und angesichts der Schwere der Situation habe ich das Gefühl, dass ich etwas tun muss.»
Einige von Chabbey behandelte Personen sind vom Coronavirus betroffen. «Ich hatte diese Woche neun Patienten. Aber wir gehen davon aus, dass in den kommenden Tagen noch mehr Menschen hierher kommen werden», so die Schweizerin. Die Schweiz hat aktuell fast 3900 Corona-Infizierte und bis zum 19. März starben 33 Menschen an dem Virus.
Das heißt aber nicht, dass Chabbey das Rad an den Nagel gehangen hat. Abends, wenn sie aus der Klinik nach Hause kommt, setzt sie sich noch aufs Rennrad und dreht ihre Trainingsrunde. Großes Ziel für 2020 ist die Straßen-Weltmeisterschaft in Aigle und Martigny, die für sie eine Heim-WM sein wird.
«Wenn diese Krise abgeklungen ist, weiß ich, dass ich meinen Beitrag geleistet habe. Ich hoffe, ich kann stolz darauf sein», sagte Chabbey. «Ich denke, das wird mir mental helfen. Wenn die Rennen endlich wieder beginnen, bin ich mehr als bereit und sehr motiviert, wieder mit meinen Teamkolleginnen zu starten.»
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