Roubaix (rad-net) - John Degenkolb ist eine besondere Ehre zu Teil geworden. Der rund 3700 Meter lange Kopfsteinpflasterabschnitt D'Hornaing à Wandignies-Hamage von Paris-Roubaix wurde nach ihm benannt und in der Gemeinde Erre eingeweiht. Der deutsche Profi ist damit der erste noch aktive Fahrer, dem diese Ehre zuteil wird.
In den sozialen Netzwerken veröffentlichte Degenkolb nun ein Video, das ihn auf seinem ganz persönlichen Streckenabschnitt zeigt, wo er auf einen der Pflastersteine klopft und mehrere Bilder, die Eindrücke der feierlichen Einweihung zeigen. Darunter schreibt der 31-Jährige: «Es gibt noch immer keine Worte, um meine Gefühle zu beschreiben. Als ich die Geschichte zuerst hörte, habe ich gedacht das sei ein Scherz. Ich konnte mir die Ehre nicht vorstellen, meinen eigenen Pavé bei der Königin der Klassiker, in der Hölle des Nordens, meinem Lieblingsrennen, der Strecke von Paris-Roubaix zu erhalten.» Zusätzlich ehre ihn besonders, dass es ein solch prestigeträchtiger, langer und anspruchsvoller Abschnitt sei. Und man könne sich seine Freude über diese Aufmerksamkeit nicht vorstellen.
«Das ist etwas, das man sich in seinen wildesten Träumen nicht vorstellen kann, wenn man eine Karriere als professioneller Fahrer startet. Ich habe das Rennen gewonnen, aber 100 andere auch. [...] Das ist einfach unglaublich und mir bleibt nichts anderes übrig, als allen zu danken, die dieses Wunder für mich ermöglicht haben», schreibt Degenkolb weiter. Doch neben der Freude hinge natürlich auch Verantwortung an der Ehrung.
Degenkolb engagiert sich als Botschafter für die Freunde von Paris-Roubaix, die sich dafür einsetzen, dass die Strecke so bleibt, wie ursprünglich angelegt und dass der Kurs mit der Premiere 1896 vergleichbar bleibt. Weiter beschreibt der deutsche Fahrer von Lotto-Soudal seinen Einsatz für das Juniorenrennen des Radsportmonuments, der für die Ehrung des Sportlers ausschlaggebend war: «Ihr habt vielleicht von den Schwierigkeiten des Juniorenrennens im letzten Jahr gehört und ja, es war meine Idee damals sofort zu helfen. Aber ich wollte es nicht öffentlich machen, um meine Person in den Vordergrund zu stellen, sondern um den Menschen zu zeigen, dass dieser Sport, meine Berufung, mehr braucht als die großen Rennen, wie die Klassiker, den Giro, die Tour, die nationalen Rennen oder hier Paris-Roubaix.» Das wichtigste für den Radsport sei hingegen eine solide Basis, um Nachwuchstalente zu fördern. Deshalb danke er all denjenigen die bei seiner Crowdfunding-Kampagne für die Junioren gespendet haben. Sein persönlicher Kopfsteinpflasterabschnitt gehöre zum Teil auch ihnen, denn ohne sie, die Fans und deren Leidenschaft für den Sport wäre Degenkolb diese Ehre nicht zu Teil geworden.