Saas Fee (rad-net) - Michael Teuber, inkomplett querschnittgelähmter Paralympics-Sieger im Einzelzeitfahren und mehrfacher Weltmeister, hat binnen 24 Stunden zwei 4000er in den Alpen bezwungen und damit seine «Limits noch weiter verschoben und gezeigt, was trotz Handicap möglich ist», so Teuber.
Nachdem er die «Weissmies», ein 4023 Meter Hoher Bergriese in den Walliser Alpen, erklommen hatte, machte sich der Sportler auf den Weg auf das 4027 Meter hohe «Allalinhorn».
Teuber ist ein Mann, der keine Grenzen zu kennen scheint, obwohl er seine Beine unterhalb der Knie nach einer inkompletten Querschnittlähmung vor 25 Jahren weder spüren noch bewegen kann. Den höchsten Berg Afrikas, den fast 6000 Meter hohen Kilimanjaro, hat er bereits bestiegen, genauso wie den 3700 Meter hohen «Teide» auf Teneriffa. Etliche 3000er in den Alpen hat der 45-jährige Extremsportler bereits abgehakt, jetzt wagte sich der abenteuerlustige Paralympics-Radler noch weiter an seine Grenzen des Machbaren und nahm sich dazu zwei Viertausender in den Westalpen vor.
Teuber wählte für seine erste 4000er-Hochtour den Hauptgipfel der Weissmiesgruppe. Obwohl die Weissmies nicht zu den schwierigsten Viertausendern gehört, sind die Anforderungen sehr hoch. Die Route führt komplett über Firnfelder und Gletscher, es sind Rampen bis zu 45 Grad Steigung zu überwinden. Am Ende geht es über einen ausgesetzten Firngrat zum Gipfel, gefährliche Gletscherspalten sind allgegenwärtig. Bergsteiger gehen in Seilschaften und setzten Steigeisen und Eispickel ein, oft werden Bergführer engagiert. Diese Schwierigkeiten machen die Besteigung für Michael Teuber zu einer extremen Herausforderung an der Grenze des mit seinem Handicap Machbaren.
24 Stunden später stand Teuber dann auf dem Gipfel des Allalinhorns und hatte bereits seinen zweiten Viertausender geschafft und ein weiteres Mal die Möglichkeiten von Menschen mit Handicaps aufgezeigt. «Das macht mich glücklich und stolz», sagt Michael Teuber.