Sonthofen (rad-net) - Die Sonthofenerin Nadine Rieder verzichtet auf einen Start beim Weltcup-Finale der Mountainbiker in Méribel. Die Sprint-WM-Vierte laboriert noch immer an den Folgen des diagnostizierten Eisenmangels und sieht sich für ein so hochkarätigen Wettkampf nicht gerüstet.
In Méribel hätte Rieder noch eine kleine Chance gehabt, sich für eine Nominierung zur WM in Hafjell anzubieten. «Auf diese letzte Chance habe ich auch gehofft und hintrainiert», erklärt Rieder. «Aber am Montag war ich noch mal zur Kontrolle bei einem Leistungstest und es hat sich bestätigt, was ich im Training schon bemerkt hatte: die Eisenwerte sind zwar deutlich besser geworden, aber mein Körper hat sich wohl noch nicht davon erholt. Sobald ich in den anaeroben Bereich komme, streikt er.»
«So schwer mir die Absage fiel, aber in der Situation macht ein Start beim Weltcup leider keinen Sinn. Für mich heißt es wohl 2014 abhaken und auf die nächste Saison schauen», bedauert Nadine Rieder.
Ganz beenden will sie die Saison aber nicht. «Ich möchte unbedingt beim Bundesliga-Finale in Bad Salzdetfurth an den Start gehen. Die Sprint-Strecke dort kommt mir eigentlich entgegen und ich möchte versuchen meinen zweiten Platz in der Gesamtwertung zu halten», sagt die 25-Jährige.
Für 2015, wenn ihre bisherige Spezial-Disziplin aus dem Weltcup-Programm verschwindet, will sich die Allgäuerin für AMG-Rotwild mehr auf die Cross-Country-Disziplin konzentrieren, aber auch versuchen sich für EM und WM im Sprint zu qualifizieren. «Bei AMG Rotwild stehen sie hinter mir und haben Verständnis für die aktuelle Situation. Für 2015 habe ich geplant die Cross-Country Weltcups in Europa zu fahren und vielleicht auch mal einen Marathon oder ein Etappen-Rennen, je nachdem wie es rein passt», blickt sie aufs nächste Jahr.
Im vergangenen Jahr hat die ehemalige Deutsche Schülermeisterin in allen Disziplinen eine positive Entwicklung gemacht. Bei der Marathon-DM lag sie bis zum Finale in der Spitzengruppe und wurde am Ende Fünfte, beim Weltcup-Finale im Cross-Country fuhr sie auf einen beachtlichen 23. Platz. Im Sprint war es eben der vierte Rang bei der WM in Pietermaritzburg und zuvor schon Platz drei beim Weltcup in Albstadt, mit denen Rieder ihr Potenzial unterstrich. 2014 wurde der Eisenmangel erst spät diagnostiziert, nachdem sie lange gerätselt hatte, warum sie nicht in Form kam. Immerhin reichte es in Saalhausen noch zu DM-Bronze im Sprint.
Mit Rieders Weltcup-Absage steht nun auch fest, dass der BDR bei der WM in Norwegen keine Sprint-Spezialistin am Start haben wird. Cross-Country-Fahrerinnen wie Lena Putz (XXL Solutions) oder auch die amtierende Meisterin Sabine Spitz (Haibike) können natürlich trotzdem an den Start gehen, wenn es ins persönliche Programm passt.