Hafjell (rad-net) - Beim fünften von sechs Rennen des Downhill-Weltcups hat der Deutsche Vizemeister Johannes Fischbach in Hafjell als 17. sein bestes Weltcup-Resultat erzielt. In Norwegen gewann der Kanadier Steve Smith.
Fischbach kam für seine Begriffe ganz gut über die 2,2 Kilometer. «Ich habe alle Linien getroffen», meinte Fischbach. Ein Handicap für ihn war, dass er im Dauer-Regen zu wenig «Abreißer» drauf hatte, also Folien vor der Brille, die während des Laufs entfernt werden, wenn sie beschlagen sind.
«Ich musste vor dem letzten Waldstück die Brille runter machen. Das hat halt etwas gedauert», meinte Fischbach, der mit seiner Reifenwahl zufrieden war. «Oben am Start regnet es noch heftiger. Wir haben für hinten einen Schlammreifen aufgezogen», erklärte der WM-Neunte.
Ein Top-20-Ergebnis war sein Ziel gewesen. Dass er seinen Lauf getroffen hat, zeigte sich am Endergebnis. Fischbach, der erst im zweiten Jahr Downhill fährt, verbesserte sein bisher bestes Resultat in dieser Disziplin aus Val di Sole um eine Position und belegte mit 9,98 Sekunden Rückstand auf Steve Smith Rang 17. In der Gesamtwertung machte Fischbach einen Sprung von 46 auf 38.
Ex-Meister Benjamin Strasser aus Neuenbürg wurde 44. Zwar startete er mit einem geschwollenen Knöchel, der ihn nach eigener Aussage aber im Wettkampf nicht behinderte. «Ich wusste nicht wie ich die Bedingungen einschätzen muss und habe mich für die vorsichtige Variante entschieden. Sicher wäre es mit ein wenig mehr Aggressivität noch schneller gegangen. Aber insgesamt hat es gut gepasst», meinte Strasser, der sein bestes Saisonergebnis verbuchte.
Nicht nur die beiden Deutschen hatten ihre Mühe mit dem ohnehin schon anspruchsvollen Kurs, der sich gegenüber den Trainings-Sessionen durch den Regen seit Samstagabend stark verändert hatte. Dazu kam der Wind, der vor allem im oberen Streckenteil die Fahrt beeinflusste.
Während Steve Smith ohne allzu große Fehler durchkam, gerieten seine größten Konkurrenten in Schwierigkeiten. Der Weltcup-Führende Gee Atherton verfehlte in einer technischen Passage die Linie und kam an einem Baum zum Stillstand. Der Brite wurde nur Zwölfter, so dass die Gesamtwertung vor dem letzten Wettkampf in Leogang nächste Woche zwischen Smith und Atherton wieder völlig offen ist.
Bei Weltmeister Greg Minnaar aus Südafrika summierten sich kleinere Fehler zu Rang fünf, der WM-Zweite Michael Hannah aus Australien musste sogar den Kurs verlassen. So gewann Steve Smith 1,61 Sekunden vor dem Briten Danny Hart und 2,78 Sekunden vor dem Südafrikaner Andrew Neethling.
Bei den Frauen siegte Rachel Atherton zum vierten Mal in dieser Saison. Die Britin deklassierte die Konkurrenz, obwohl auch sie einige Male die Ideal-Linie verlassen musste. 7,63 Sekunden brachte sie zwischen sich und die Zweite, ihre Landsfrau Manon Carpenter. Die Dritte Myriam Nicole lag 8,08 Sekunden zurück, deutsche Starterinnen waren nicht am Start.