Heubach (rad-net) - Sprint-Weltmeisterin Alexandra Engen und Simon Stiebjahn haben in Heubach den zweiten Bundesliga-Sprint der Saison gewonnen. Die Schwedin gewann gegen eine Weltklassekonkurrenz vor den Schweizerinnen Kathrin Stirnemann und Katrin Leumann, während Stiebjahn den Deutschen Sprint-Meister Simon Gegenheimer und Heiko Gutmann in Schach halten konnte.
Der 500 Meter lange Kurs war durch Regenfälle aufgeweicht und bekam dadurch fahrtechnisch noch eine zusätzliche Note. Die Fahrzeiten waren mit rund drei Minuten verhältnismäßig lang.
Engen startete im Finale der besten Sechs am schnellsten. Obwohl der Kurs genügend Überholmöglichkeiten bot, gelang des der Ghost-Bikerin ihre Führung souverän zu verteidigen. Dabei bestand die Konkurrenz mit Sprint-Vizeweltmeisterin Jolanda Neff aus der Schweiz, die aber «den Start verpatzt» hatte, Sprint-Weltcup-Siegerin Jenny Rissveds aus Schweden und der WM-Fünften Kathrin Stirnemann aus absoluten Weltklasse-Sprinterinnen.
«Es macht mich glücklich, gegen so starke Konkurrenz zu gewinnen. Ich finde den Kurs super. Endlich hat es in Heubach mal für uns Damen einen richtigen Sprint gegeben. Die Steigung zieht schon viel Energie, aber man kann gut überholen und es ist schön auch mal andere Kurse zu haben. Das hat Spaß gemacht», erklärte Engen.
Kathrin Stirnemann vom Team Sabine Spitz-Haibike sah das ähnlich. «So müsste Sprint sein, eine gute Mischung aus Asphalt und Trail», meinte Stirnemann. «Gegen die Weltmeisterin Zweite zu werden ist keine Enttäuschung.» Ex-Europameisterin Katrin Leumann vom Team Ghost Factory Racing hatte während der Woche Probleme einer starken asthmatischer Allergie und war deshalb froh über ihren dritten Platz. «In den drei Minuten habe ich da gar nichts gemerkt», meinte Leumann, die ihren dritten Rang gegen Rissveds verteidigte, die sich am Anfang einen kleinen Fehler erlaubte und dann die Lücke nicht mehr schließen konnte. Fünfte wurde Jolanda Neff vor der besten Deutschen. Für Nadine Rieder aus Sonthofen war der Einzug ins Finale gegen die Topfahrerinnen schon ein Erfolg.
Bei den Herren hatten aufgrund der kühlen und matschigen Wetterverhältnisse einige starke Fahrer auf einen Start verzichtet. Mit dem Deutschen Sprint-Meister Simon Gegenheimer aus Remchingen, der 2012 bei jeden Weltcup mindestens im Halbfinale gestanden hatte war trotzdem ein echter Maßstab in der Konkurrenz. Im Finale erwischte Gegenheimer den besten Start vor Heiko Gutmann aus Münstertal. Doch als es in das Waldstück hinein ging, machte Gegenheimer einen Fehler und in der Folge Gutmann auch.So kam Simon Stiebjahn aus Titisee-Neustadt an Gutmann vorbei. «Dann hat er an einem kurzen Anstieg überraschend die Linie gewechselt und ich musste fast anhalten. Er ist technisch gut gefahren, so dass ich keinen Druck mehr aufbauen konnte», erklärte Gegenheimer, der dem Sprint-Bundesliga-Gesamtsieger Simon Stiebjahn vom Team Bulls den Sieg überlassen musste.
«Super, ich hatte heute gute Beine. Und als ich mal von Simon weg war, da wusste ich, wenn ich keinen Fehler mache, kann ich es halten. Jetzt heißt es Beine hoch und erholen für morgen», erklärte Stiebjahn nach seinem ersten Sprint-Sieg in der Bundesliga.
Heiko Gutmann vom Team Lexware-Rothaus war ein wenig enttäuscht. «Der Fehler hätte nicht sein müssen. Deshalb bin ich nicht ganz zufrieden. Aber ich habe mich auf jeden Fall besser gefühlt als vor einer Woche in Münsingen», so Gutmann, der den Angriff des Deutschen U23-Meisters Markus Schulte-Lünzum abwehren konnte.
Auf Platz fünf landete dessen Focus-Teamkollege Wenzel Böhm-Gräber. Für den Sprint-DM-Dritten Andy Eyring von Bergamont war das Finale bereits nach 15 Metern gelaufen, als ihm seine Kette riss.