Valkenburg (dpa/rad-net) - Das deutsche U23-Team wurde bei der Straßen-WM im niederländischen Valkenburg unter Wert geschlagen. Den Titel nach 177,1 Kilometern holte sich im Sprint einer 52 Fahrer umfassenden Spitzengruppe der Kasache Alexej Lutsenko. Die weiteren Medaillenplätze sicherte sich der Franzose Bryan Coquard und der Belgier Tom van Asbroek. In den letzten drei Runden war das Tempo sehr hoch, so dass sich keine entscheidende Gruppe absetzen konnte. Nach 177 km kam es in Valkenburg zum Sprintfinale.
Bester Fahrer des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war Michael Koch aus Cottbus auf dem 25. Platz. Der frisch gekürte deutsche U23-Meister Rick Zabel, Sohn des einstigen Telekom- und T-Mobile-Stars Erik Zabel, belegte Rang 36.
Der 18-Jährige war nach Bryan van Rutten von den Niederländischen Antillen Zweitjüngster im Starterfeld. Vor der letzten von elf Runden auf dem selektiven Kurs um den Cauberg fuhr Zabel junior bei seinem ersten U23-WM-Rennen im hinteren Drittel des Fahrerfeldes, konnte sich im Finale aber noch etwas vorarbeiten. «Der Sprung von den Junioren in den U23-Bereich ist heftig. Das hat Rick heute gemerkt. Am Ende war er vielleicht ein bisschen enttäuscht, weil er nicht mehr die Kraft für einen Sprint hatte. Aber er kam als einer der Jüngsten immerhin in der ersten Gruppe an», sagte Zabel senior. Der Vizeweltmeister von 2006 arbeitet als Sportlicher Leiter im russischen Katusha-Team.
Die Entscheidung fiel nicht an dem gefürchteten 1,2 Kilometer langen Anstieg zum Cauberg, der bei bestem Herbstwetter von tausenden von Zuschauern gesäumt war. Über die Bergkuppe fuhr ein großes Fahrerfeld, nachdem vorher vier Ausreißer eingeholt worden waren. Auf den letzten 1,5 Kilometern ins Ziel gelang es keinem Fahrer, wegzufahren.
Der Rennverlauf der U23-Konkurrenz könnte Aufschluss über die möglichen Szenarien zum WM-Abschluss am Sonntag im Elite-Rennen geben. «Wenn das Wetter wie heute ist - trocken und wenig Wind - könnte es auf einen ähnlichen Sprint hinauslaufen. Dabei hätte John Degenkolb sicher gute Chancen, wenn er die Nerven behält und auf den richtigen Augenblick warten kann», meinte Erik Zabel. Bei schlechteren Bedingungen - so die Wetterprognose - könnte es nach der Meinung Zabels auch ein Solist schaffen.