Frankfurt (rad-net) - Die deutsche Kunstrad-Nationalmannschaft steht in der Zweierdisziplin vor einem Umbruch: Die Schwestern Lena und Lisa Bringsken (RCV Böhl-Iggelheim) beenden als amtierende Weltmeisterinnen im 2er-Kunstfahren der Frauen ihre Karriere. Im Rahmen der WM Ende November hatten auch schon die Bugner-Brüder André und Benedikt (RSV Klein-Winternheim), Vize-Weltmeister im 2er Kunstfahren der offenen Klasse, ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärt.
Bringksen/Bringsken hatten bei der Sportlerwahl von Rheinland-Pfalz die Mannschaftswertung gewonnen. Noch während der Ehrung kündigten sie ihren Abschied an. «Das reicht jetzt», sagte Lena Bringsken und bezieht sich damit unter anderem auf die Opfer, die Spitzensportler während ihrer Karriere erbringen müssen, um um Podiumsplätze fahren zu können. Nun stehen Abschluss der Ausbildung und der Beruf auf dem Programm der Schwestern, die zuletzt bei der WM in Basel auf der Fläche perfekt harmonierten. Vor ihren beiden WM-Titeln hatten die Bringskens bereits dreimal den zweiten Platz belegt.
Ähnlich sieht das bei den Bugners aus. «Die Verletzung und der Beruf waren ausschlaggebend. Wir betreiben den Kunstradsport als Hobby, weshalb nun der berufliche Fokus in den Mittelpunkt rückt. In den letzten Monaten bin ich schon von Stuttgart zum Training gependelt. Ich hatte das Glück, dass mein Arbeitgeber mir ein reibungsloses Training ermöglichte», erklärte Benedikt Bugner, der über ein Jahr an einer Sprunggelenksverletzung laborierte und erst Mitte des Jahres 2019 wieder an Wettkämpfen teilnehmen konnte, bei der WM. Zwischen 2013 und 2016 trugen André und Benedikt Bugner das Regenbogentrikot und wurden noch zweimal Vize-Weltmeister.
Damit machen sie im Jahr der Heim-Weltmeisterschaften in der Stuttgarter Porsche-Arena (27. bis 29. November) den Weg frei für die nachrückende Konkurrenz. Automatisch stehen damit bei den Frauen die Deutschen Meister Sophie-Marie Nattmann und Caroline Wurth im Mittelpunkt, die zuletzt zweimal beim WM-Duell knapp unterlegen waren. Bei den Männern rücken hinter Serafin Schefold/Max Hanselmann Teams wie Patrick Tisch/Nina Stapf und Matthias und Michael Quecke weiter auf.