Kopenhagen (rad-net) - Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg sind neue Weltmeister im Zweiermannschaftsfahren. Bei den Titelkämpfen in Kopenhagen in Dänemark lieferte das Duo eine dominante Vorstellung und siegte mit großem Vorsprung. Der 38-jährige Kluge krönte sich damit zum dritten Mal zum Madison-Weltmeister, der 16 Jahre jüngere Teutenberg holte sein erstes Regenbogentrikot.
Schon im ersten Renndrittel holten Kluge/Teutenberg einen ersten Rundengewinn heraus. Von da an setzten sie sich an die Spitze der Gesamtwertung, kontrollierten das Rennen, holten weitere Punkte und einen weiteren Rundgewinn. Die Entscheidung fiel bei der vorletzten Wertung, als Kluge loszog und sich die entscheidenden Punkte holte, sodass sie nicht mehr von Platz eins zu verdrängen waren. Am Ende hatten Kluge/Teutenberg 76 Punkte auf dem Konto und damit 16 mehr als die zweitplatzierten Belgier Lindsay De Vylder/Fabio Van den Bossche. Mit 59 Punkten belegte die dänische Paarung Michael Morkov/Niklas Larsen den dritten Platz.
«Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist unglaublich, ich bin zum ersten Mal Weltmeister in der Elite. Ich glaube, das kapiere ich noch nicht so ganz. Roger hatte vorher einen Plan gemacht und genau das haben wir gemacht. Von Roger kann ich mir einiges abgucken. Er ist taktisch brillant. Mit ihm zu fahren macht einfach Spaß», sagte Teutenberg nach dem goldenen Finale.
Roger Kluge fuhr nach dem Ziel erst einmal zu seiner Familie. Seine Ehefrau Judith und die beiden Töchter saßen auf der Gegengeraden und feuerten ihn an. Das brachte Glück. «Ich glaube, es war auch gut, gestern mit ihnen noch einmal den Tag verbracht zu haben. So war mein Kopf frei, denn das Punktefahren lief ja nicht wirklich optimal für mich», sagte der nun dreifache Madison-Weltmeister. «Es war wieder einmal unerwartet. Klar war mein Ziel eine Medaille, das hofft man immer. Dass wir diesen Titel recht überlegen geholt haben, das habe ich vor zwei Tagen nicht geglaubt. Wir hatten eine Taktik, die wir eins zu eins umsetzen konnten. Tim ist jung und ungestüm. Ihn kann man schicken. Er hat sich heute das Herz rausgefahren.»
Im Moment des großen Triumphes dachte Kluge auch an seinen Standardpartner Theo Reinhardt, mit dem er die früheren Triumphe im Madison feierte und der bei den Olympischen Spielen in Paris schwer stürzte. Mit ihm wurde er zweimal Weltmeister und dreimal Europameister, nachdem er zuvor auch schon einmal bei der EM mit Robert Bartko gewann. «Ein Teil dieses Erfolges geht auch an Theo! Er hat mich das ganze letzte Jahr begleitet und vorbereitet.»
Weitere Ergebnisse am WM-Schlusstag
Im Punktefahren kam Lea Lin Teutenberg auf den elften Platz, während sich Lokalmatadorin Julie Leth ihren zweiten WM-Titel holte. Sie gewann mit 43 Zählern vor Lotte Kopecky (40/Belgien) und Lara Gillespie (39/Irland).
Clara Schneider und Alessa Pröpster wurden im Keirin beide auf Platz 16 gewertet, nachdem sie im Viertelfinale ausgeschieden waren. Der WM-Titel ging an die Japanerin Mina Sato, die sich vor Hetty van de Wouw (Niederlande) und Katy Marchant (Großbritannien) durchsetzte.
Luca Spiegel wurde 18. im Sprint-Turnier, während Henric Hackmann den 29. Platz belegte. Überlegener Weltmeister wurde der Niederländer Harrie Lavreysen, der im Finale souverän seinen Landsmann Jeffrey Hoogland bezwang. Bronze sicherte sich Kaiya Ota (Japan) gegen Nicholas Paul (Trinidad und Tobago).
Im Ausscheidungsfahren kam Benjamin Boos nicht über einen 20. Platz hinaus. Mit Tobias Aagaard Hansen gab es auch hier einen dänischen Sieger. Er verwies Elia Viviani (Italien) und Dylan Bibic (Kanada) auf die Plätze zwei und drei.
Später mehr!
Holt euch die News aus der Welt des Radsports mit der App von rad-net direkt aufs Handy!