Holzwickede (rad-net) - Max Kanter (Sunweb Development Team) hat seinen Deutschen Meistertitel in der U23-Klasse erfolgreich verteidigt. Im Massensprint verwies er Jonas Rutsch (Lotto-Kern Haus) auf Platz zwei, Dritter wurde Aaron Grosser (Sauerland-NRW).
Das Meisterschaftsrennen, das zusammen mit der Schweiz und Luxemburg ausgetragen wurde, wurde bereits ab der ersten Runde von Richard Banusch (LKT-Team Brandenburg) bestimmt, der alleine angegriffen hatte. Das Feld ließ ihn gewähren und bald hatte der 19-Jährige rund drei Minuten Vorsprung. Zur Rennhälfte wurde das Tempo im Peloton aber wieder erhöht und als Banusch fast eingeholt war, folgten weitere Attacken an dem einzigen Anstieg der 10,6 Kilometer langen Runde.
Dadurch setzten sich Tobias Nolde (Heizomat rad-net.de) und der Schweizer Stefan Bissegger ab und schlossen zu Banusch auf. Der sammelte nochmal alle Kräfte und fuhr mit seinen beiden Mitstreitern mit. Das Trio vergrößerte seinen Vorsprung auf wieder rund drei Minuten. Banusch musste aber seinen Anstrengungen bald Tribut zollen und musste rund 40 Kilometer vor dem Ziel die anderen beiden Rennfahrer ziehen lassen.
Pech hatte dann Bissegger, den rund 25 Kilometer vor dem Ziel ein Defekt ereilte. Nolde wartete auf seinen Begleiter, doch dadurch gingen viele Sekunden Vorsprung verloren. Derweil hatten sich das Development Team Sunweb und Lotto-Kern Haus an der Spitze des Feldes eingereiht und machten Tempo. Zehn Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausreißer gestellt und die Entscheidung fiel im Sprint.
Kanter war am schnellsten und überquerte vor Marcel Franz (Radteam Herrmann) den Zielstrich, doch der wurde von der Jury distanziert, weil er einen Kontrahenten im Sprint behindert haben soll. So wurde Jonas Rutsch Zweiter, Platz drei ging an Lokalmatador Aaron Grosser.
«Der Titel bedeutet dem gesamten Team und mir persönlich unglaublich viel. Bei uns geht um langfristige Entwicklung, mit der Wiederholung des Titels habe ich mir einen echten Traum erfüllt», so Kanter bei der Pressekonferenz nach dem Rennen. «Rutsch war einer meiner schärften Gegner. Ihn musste ich im Auge behalten. Ich hatte den fast perfekten Sprint und wusste schon ein paar Meter vor der Ziellinie, dass es reichen würde», freute sich Kanter.
«Ich hätte mir etwas mehr Aktivität gewünscht, was auf der Runde mit dem zeitweise starken Wind auch möglich gewesen wäre. Aus deutscher Sicht haben nur zwei Fahrer den Mut gehabt, anzugreifen. Alle andere haben es auf einen Sprint ankommen lassen. Aber vielleicht war es bei dieser ersten Dreiländermeisterschaft - die sehr toll vom RSV Unna organisiert war - für die Fahrer aber auch etwas hemmend, da niemand wusste, wie die Schweizer und Luxemburger einuschätzen sind und wie das Rennen taktisch verlaufen wird», bilanzierte U23-Bundestrainer Ralf Grabsch. «Letztendlich haben sich die Favoriten durchgesetzt. Es war klar, dass sie im Sprint am schnellsten sein würden.»
Meister der Schweiz wurde Lukas Rüegg, ins luxemburgische Meistertrikot schlüpfte Pit Leyder.