Bergen (rad-net) - Hannah Ludwig hat bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Bergen (Norwegen) im Zeitfahren der Juniorinnen eine Medaille ganz knapp verpasst. Mit drei Sekunden Rückstand zu Bronze fuhr sie auf den vierten Rang und sorgte damit für einen tollen Auftakt für die Deutschen bei der WM. Derweil wurde die Italienerin Elena Pirrone ihrer Favoritenrolle gerecht und holte nach dem Europameister- auch den Weltmeistertitel.
Als erste Fahrerin war die Italienerin Alessia Vigilia in den 16,1 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr gestartet und setzte in 23:26 Minuten eine starke Zeit. Schließlich sollte es mit Elena Pirrone auch erst die letzte Fahrerin sein, die sie um sechs Sekunden noch von Platz eins verdrängen sollte. Zwischenzeitlich schien mit Leitizia Paternoster auch noch eine weitere Italienerin ein Wörtchen um die Medaillen mitreden zu können, nachdem sie an der ersten Zwischenzeit zeitgleich mit Vigilia war. Doch sie schien an dem schweren Anstieg zu Beginn des Zeitfahrens überzogen zu haben und wurde schließlich nur Neunte mit 1:29 Minuten Rückstand.
«Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich habe mich gut gefühlt und freue mich sehr über das Ergebnis. Der Kurs ist sehr schwer, insbesondere der erste Teil. Der zweite Teil ist flacher. Das hat mir gefallen und ist mir entgegengekommen», sagte Pirrone im Siegerinterview.
Hannah Ludwig hatte sich das Rennen besser eingeteilt. An der ersten Zwischenzeit war die 17-Jährige noch Sechste und steigerte sich zur zweiten Zwischenzeit auf den vierten Rang und konnte die Position bis ins Ziel halten. Im Ziel war sie zunächst Zweite hinter Alessia Vigilia, kurze Zeit später konnte sich noch Madeleine Fasnacht aus Australien vorbeischieben, ehe Elena Pirrone in 23:19 Minuten die schnellste Zeit hinlegte. Alessia Vigilia war schließlich sechs Sekunden langsamer, Madeleine Fasnacht wies 42 Sekunden Rückstand zur Siegerin auf und Ludwig 45 Sekunden.
«Klar ist man im ersten Moment etwas enttäuscht, zumal ich lange auf dem heißen Stuhl auf dem Bronzeplatz gesessen habe», sagte die 17-Jährige, die mit der Steigung besser zurecht kam, als mit der technischen Passage zum Ende des Zeitfahrens. «Der Berg lag mir deutlich mehr», meinte sie. «Und wenn man mir vorher gesagt hätte, dass ich Vierte würde, hätte ich das nicht geglaubt. Es ist ein tolles Ergebnis bei meiner ersten WM», konnte sich Hannah Ludwig über Platz vier freuen. Ludwig, die bei den Europameisterschaften vor fünf Wochen bereits den fünften Platz belegte, fährt in ihrem ersten U19-Jahr und war als WM-Vierte auch beste Starterin des jüngeren Jahrgangs.
Die zweite deutsche Starterin, Lea Lin Teutenberg (FC Lexxi Speedbike), wurde mit 1:45 Minuten Rückstand 13. «Mir ging es unterwegs nicht so gut. Ich weiß nicht warum, aber mir war übel. Die Platzierung ist okay», meinte die amtierender Deutsche Zeitfahrmeisterin im Ziel.