Andorra la Vella (rad-net) - Joaquim «Purito» Rodríguez (Katusha) hat nach 17 Jahren als Radprofi sein Karriereende zum Ende des Jahres 2016 angekündigt. Dies teilte der 37-jährige Spanier bei einem Pressegespräch während des ersten Ruhetags der Tour de France in Anwesenheit seiner Familie und Freunde in seiner Heimatstadt Andorra La Vella mit.
«2016 wird meine letzte Saison als Profi-Radsportler sein. Ich genieße diesen Sport immer noch so sehr, aber ich bin 37 Jahre alt. Eines Tages müsste ich so oder so aufhören und ich ziehe es vor, dies zu tun, wenn ich noch immer auf einem hohen Niveau fahren kann», so Rodríguez. «2016 ist ein besonderes Jahr mit der Tour de France, die in mein Andorra kommt. Zudem sind die Olympischen Spiele auf einer Strecke, die mir sehr entgegenkommt», lässt Rodríguez seine Ambitionen für Olympia in Rio durchblicken.
«Der wichtigste Grund aufzuhören, ist jedoch meine Familie. Sie verdienen es, mich mehr um sich zu haben. Sie habe mich immer unterstützt und jetzt bin ich dran, sie zu unterstützen», erklärt der Katusha-Profi.
Rodríguez, der im vergangenen Jahr den zweiten Platz im WorldTour-Ranking belegte, ist derzeit Fünfter im Gesamtklassement der Tour de France und ist nach wie vor motiviert, seine Bestleistung abzurufen. «Ich werde mein Bestes geben, wie ich es meine ganze Karriere lang getan habe. Ich würde mich freuen, wenn es mir möglich wäre, meine letzte Tour in der Top Ten zu beenden. Aber natürlich träume ich nach wie vor von einem weiteren Podiumsplatz in Paris», sagt Rodríguez.
Derweil habe der Spanier noch nicht festgelegt, welches sein letztes Rennen als Profi sein wird. «Theoretisch stehen noch die Olympischen Spiele und die Vuelta a España in meinem Rennkalender.»
Während seiner Laufbahn als Profi konnte Joaquim Rodríguez viele großartige Erfolge feiern. Einige Male fuhr er bei den Grand Tours aufs Podest: Zweimal bei der Vuelta, einmal bei der Tour und einmal beim Giro d'Italia und dazu kommen noch einige Etappensiege bei den dreiwöchigen Landesrundfahrt - der Gesamtsieg blieb ihm jedoch immer verwehrt. Weiter stehen Siege bei Rennen wie dem Flèche Wallone, dem Giro di Lombardia, der Tour of Catalunya, der Baskenland-Rundfahrt und der Setimana Catalana sowie ein Spanischer Meistertitel in seinem Palmares.
«Ich habe viele tolle Erinnerungen, wie etwa mein super Jahr 2012 mit der Lombardei-Rundfahrt im strömenden Regen, aber ich denke da auch an meine Silbermedaille bei der Straßen-WM 2013. Dort nicht gewonnen zu haben, schmerzt immer noch, aber so ist nun mal der Radsport», erinnert sich Rodríguez und fährt fort: «Der Sport von 2016 hat nichts mehr mit dem Radfahren von 2000 zu tun, als ich als Profi angefangen habe. Ich habe viele Dinge und viele gute Fahrer gesehen, von Johan Museeuw bis Nairo Quintana. Die Rennfahrer, die mich am meisten beeindruckt haben, sind aber Michele Bartoli und Alejandro Valverde. 17 Jahre auf höchstem Niveau ist eine Menge. Meine besten Jahre hatte ich mit Katusha. Sie haben von meiner Entscheidung gewusst und waren immer auf meiner Seite», so Rodríguez, der von der Saison 2016 noch einiges erwartet.