Düsseldorf (dpa) - Der Doping-Kronzeuge und Ex-Radprofi Jörg Jaksche stellt auch dem aktuellen Radsport ein schlechtes Zeugnis aus. Die Branche sei weiter «voll von Leuten, die nichts anderes können als Radsport.
Das sind alles ehemalige Profis, die Mechaniker werden oder Sportlicher Leiter und nie aus der Petrischale des Dopings herausgekommen sind», sagte der ehemalige Jan-Ullrich-Teamkollege dem «Münchner Merkur».
«Wer hat sich denn von den ganzen Teammanagern in den letzten 30 Jahren geändert? Keiner. Man sagt David Brailsford. Und auch der hat jetzt offenbar Dreck am Stecken. Es gibt niemand, der sich wirklich glaubwürdig gegen Doping einsetzt», erklärte der 40 Jahre alte Jaksche, der 2007 ein umfassende Doping-Geständnis ablegte und mit Behörden und Verbänden kooperierte.
Brailsford, bei Sky Chef des dreifachen Toursiegers Chris Froome, steht mit im Mittelpunkt von Untersuchungen um ominöse Medikamenten-Lieferungen an den Toursieger von 2012, Bradley Wiggins.
Ullrich, der wegen seiner Doping-Vergangenheit zum Grand Départ nicht eingeladen wurde, tue Jaksche leid. «Wenn Jan gesagt hätte: Tut mir leid, ich habe Fehler in meinem Leben gemacht - dann hätte ihm jeder verziehen. Jeder. Leider hat er es nicht geschafft. Ihn nicht zur Tour einzuladen ist natürlich lächerlich. Im Umkreis der Tour befinden sich um die hundert ehemalige Radprofis, die gedopt haben und jetzt offizielle Positionen haben. Und Jens Voigt moderiert die Präsentation. Noch Fragen?»
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