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Cookson ist seit 2013 UCI-Präsident. Foto: twitter.com/BrianCooksonUCI
23.12.2016 14:31
«Jahr des echten Fortschritts» - UCI-Präsident Cookson zieht Bilanz

Aigle (rad-net) - Der Präsident des Weltradsportverbands (UCI) Brian Cookson zieht ein positives Fazit aus dem Jahr 2016. Im Olympiajahr habe es viele Fortschritte gegeben, die der 65-jährige Brite in einem Interview, dass auf der Webseite des Dachverbandes veröffentlicht wurde, erläutert.

«Es war ein Jahr des echten Fortschritts: Der Frauenradsport wurde durch die erfolgreiche Einführung der Women's WorldTour transformiert, wir haben einen neue U23-Klasse bei der Cross-WM eingeführt, wir haben den Bahnradsport durch neue Formate wieder interessanter für das Publikum gemacht, wir haben den BMX Freestyle Park Weltcup gesehen und schließlich 15 Weltmeister in sieben Disziplinen gekürt. Ich bin gespannt, was 2017 noch alles kommen wird», resümierte Cookson.

Mit den Radsport-Wettbewerben bei den olympischen Spielen in Rio ist Cookson durchweg zufrieden, wenngleich die Vorbereitungen nicht einfach gewesen seien: «Besonders die Vorbereitung des Velodroms war nicht einfach. Ich war im ständigen Austausch mit dem Bürgermeister von Rio und dem IOC und gemeinsam haben wir es letztlich geschafft. Am Ende waren die Spiele eine hervorragende Werbung für die vier olympischen Disziplinen im Radsport. Ich habe viel Zeit mit IOC-Präsident Thomas Bach und anderen Offiziellen verbracht – es war eindeutig, wie sehr sie unsere Wettbewerbe genossen haben.»

Auch die Para-Cycler zogen in Rio viele Zuschauer an – Cookson sieht den Sport im Aufwind: «2016 war für das Para-Cycling ein großartiges Jahr. Wir haben bei den Spielen unglaubliche Leistungen gesehen, darunter zehn Weltrekorde und 20 Paralympische Rekorde. Der Ire Colin Lynch hat außerdem den ersten Stundenweltrekord gesetzt.»

Auch die UCI selbst habe in diesem Jahr große Veränderungen durchlaufen, zum Beispiel konstitutionelle Reformen, die Cookson zu Beginn seiner Amtszeit versprochen hatte: «Wir haben den Ethik-Kodex gestärkt, der auch für alle Rennveranstalter und Lizenznehmer gilt. Die Kompetenzen der Ethik-Kommission wurden somit generell erweitert. Ferner haben wir die allgemeine Konstitution verändert. Zum Beispiel haben wir die Anzahl der Amtszeiten für den Präsidenten auf drei beschränkt. Um die Glaubwürdigkeit des Radsports wiederherzustellen, haben wir außerdem das Anti-Doping-Programm ausgeweitet.»

Diesbezüglich waren medizinische Ausnahmeregelungen, sogenannte TUEs, das beherrschende Thema dieses Jahres. Cookson glaubt jedoch an das System, das er selbst 2014 reformiert hat: «Zunächst ist zu sagen, dass das TUE-System 2014 robuster gemacht wurde. Seitdem müssen drei unabhängige Experten einer eventuellen Ausnahmeregelung einstimmig zustimmen. Dies ist ein höherer Standard als ihn die internationale Norm vorsieht. Ferner sind die die Ausnahmeregelungen gesunken, von 31 im Jahr 2013 auf 13 in 2016.»

Die Glaubwürdigkeit des Radsports betrifft laut Cookson auch die größte Herausforderung die es 2016 gegeben hat – der Fall des «Motordopings» bei der Cross-Weltmeisterschaft in Heusden-Zolder: «Es war die größte Bedrohung in diesem Jahr, als wir einen versteckten Motor in einem Rad bei der Cyclocross-WM in Belgien fanden. Die betreffende Fahrerin, Femke van den Driessche, bekam eine sechsjährige Sperre und eine signifikante Geldstrafe. Unser Kampf gegen das technologische Doping begann schon 2013 mit dem Beginn meiner Amtszeit. Wir haben 2016 274 Räder bei der Bahn-WM in London, 117 bei der Aviva Women's Tour, 3773 bei der Tour de France und 1372 bei der Straßen-WM in Doha getestet. Wir werden auch 2017 weiter testen und unsere Methoden optimieren.»

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