Padua (dpa) - Im Zentrum einer Doping-Razzia in Italien, bei der am 29. Juni auf Anweisung des Staatsanwalts Benedetto Roberti aus Padua 22 Objekte durchsucht wurden, steht ein Mediziner.
Der Krankenhausarzt soll Radprofis und Radamateure sowie Mountainbiker betreut haben, bestätigten die Polizeibehörden auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Der Arzt ist im italienischen Radsport kein Unbekannter. Er ist eng mit dem Giro-Veranstalter RCS verbunden. Neben dem Arzt wird gegen insgesamt 33 Personen ermittelt. Über tausend Medikamente wurden beschlagnahmt. Darunter befinden sich der Blutexpander Albumin, der Appetitzügler Sibutramin und das Rinderblutpräparat Actovegin. Es stammt aus russischer Produktion. Aus Telefon- und Videoüberwachungen geht nach Angaben der Polizei hervor, dass der Arzt Dopingmittel verabreicht haben soll.
Zu den Sportlern, die von dem Arzt betreut werden, gehören nach Angaben der italienischen Polizei ein Quick-Step-Profi sowie zwei bei zweitklassigen Rennställen unter Vertrag stehende Radsportler.
Die Razzia geht auf Ermittlungen der Guardia di Finanza aus Padua zurück. Vor der Operation am Dienstag führten die Ermittler bereits eine große Razzia beim wichtigsten Nachwuchsrennen Italiens, dem sogenannten «Baby-Giro», durch. Auch hier wurden Dopingsubstanzen beschlagnahmt.