Tulbagh (rad-net) - Ex-Weltmeister Christoph Sauser und der WM-Dritte Burry Stander vom Team Songo haben bei der Cape Epic in Südafrika auch die zweite Etappe über die 104 Kilometer von Tulbagh nach Tulbagh für sich entschieden. Nur 47 Sekunden dahinter wurden Hannes Genze und Jochen Käß vom Team Merida Zweite und schoben sich dadurch vor Karl Platt und Stefan Sahm vom Team Bulls 1 auf Rang zwei in der Gesamtwertung.
Das Profil der Etappe setzte zu Beginn einen langen Singletrail-Anstieg, bevor es auf einem Plateau auf mehreren kürzeren Anstiegen und Abfahrten dahin ging, ehe man den gleichen Weg wieder in die Ebene hinab fuhr. Käß hatte zu einem frühen Zeitpunkt einen schleichenden Plattfuß, doch Multivan-Merida-Teamkollege José Hermida gab ihm rasch sein Vorderrad. Der Spanier hatte sich mit seinem Partner Ralph Näf bereits früh entschlossen an diesem Tag nicht auf Etappensieg zu fahren.
«Das war gutes Teamwork. Danke an José“, sagte Käß nach der Etappe. Er war auf dieser zweiten Etappe der Stärkere im Team Multivan-Merida 1 und sorgte dafür, dass man nach einem Anstieg bei Kilometer 60 immer noch unter Kontakt mit Team Songo hielt. Neben den Flückiger-Brüdern waren dort auch die Titelverteidger Karl Platt und Stefan Sahm mit dabei. Diese fielen etwas später jedoch zurück und als es in den letzten Anstieg vor der langen Abfahrt ging, zogen Sauser/Stander weg. Käß und Genze lagen knapp hinter den Flückiger-Brüdern, konnten die aber auf dem letzten Teil überholen, weil U23-Weltmeister Mathias Flückiger schwer voran kam.
«Das war heute eine super Teamleistung. Am Ende ging es bei mir wieder ganz gut, aber Jochen hat die meiste Führungsarbeit gemacht. Wir haben ja noch fünf Tage und da wollte ich nicht voll ans Limit gehen», erklärte Hannes Genze. Jochen Käß hinterließ auch am dritten Tag einen starken Eindruck. «Meine Form stimmt und wir sind ganz gut bei der Musik. Es kann aber noch viel passieren, die Bedingungen hier sind speziell und zur Zeit ist es auch sehr heiß. Songo ist allerdings schon sehr souverän unterwegs», sagte der Deutsche Vizemeister.
Karl Platt und Stefan Sahm konnten auf Rang vier mit 1:40 Minuten Rückstand den Schaden in Grenzen halten und sich in der Gesamtwertung sogar vom fünften auf den dritten Rang verbessern. «Den beiden ging es heute zwar nicht super, aber besser als gestern. Stefan hat etwa bei Kilometer 75 einen schwachen Moment gehabt. Deshalb mussten sie abreißen lassen», gab Team-Manager Friedemann Schmude Auskunft. Er hatte mit dem zweiten Bulls-Team großes Pech zu beklagen. Ganz früh hatte das Duo Tim Böhme und Thomas Dietsch einen Defekt am Schaltwerk. Mit über einer Stunde Rückstand kamen sie ins Ziel und verloren damit ihren dritten Gesamtplatz und die Aussicht auf ein gutes Ergebnis in der Endabrechnung.
Das Schweizer Stöckli-Team mit Urs Huber und Konny Looser musste den zweiten Platz abgeben. Durch einen Reifendefekt verloren sie den Anschluss an die Spitzengruppe und weil der junge Konny Looser den Kraftakt von der ersten Etappe wohl nicht ganz verkraftet hatte, wurden sie nur Neunte und der Rückstand summierte sich auf 10:28 Minuten.
In der Gesamtwertung liegen Genze/Käß jetzt 6:18 Minuten hinter Songo, die bisher eine Zeit von 9:27:38 Stunden benötigten. Sahm/Platt sind mit 7:23 Minuten Differenz Dritte.
Bei den Damen bauten Eva Lechner und Nathalie Schneitter durch ihren dritten Tagessieg ihre Führung vor Sally Bigham und Karen van Jaarsveld auf 13:39 Minuten aus.