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Tony Martin und Co. kämpfen um die DM-Titel. Foto: Thomas Frey
21.06.2012 13:54
DM als letzter Test vor Tour und Olympia

Grimma (dpa) - Der Weg nach Paris und London führt dieses Jahr über Zwenkau und Grimma. Wenige Tage vor Beginn der Tour de France ermitteln Deutschlands beste Radsportler den nationalen Meister.

André Greipel, Marcel Kittel, Bert Grabsch und Co. setzen alles daran, das Trikot mit den schwarz-rot-goldenen Streifen durch Frankreich zu tragen. Dafür muss dieses Wochenende in Sachsen aber ein Sieg her. «Drückt mir die Daumen!», schrieb André Greipel auf seiner Homepage. Der gebürtige Rostocker ist seit Jahren einer der weltbesten Sprinter, wurde aber noch nie deutscher Meister. Am Sonntag kann er in Grimma seine Spitzenform vergolden.

Einer der ärgsten Konkurrenten auf der 201,4 Kilometer langen Strecke - einem 19 Mal zu bewältigenden Rundkurs - dürfte Marcel Kittel sein. Der Shootingstar ließ zuletzt bei der Ster ZLM Toer zweimal die Konkurrenz im Sprint hinter sich, zu der auch Greipel und Weltmeister Mark Cavendish gehörten. Doch auch für den 24-Jährigen ist der DM-Auftritt nur die Ouvertüre für seinen ersten Tour-Start.

Während Greipel und Kittel ihre starke Verfassung kennen, kommt für Tony Martin die deutsche Meisterschaft gerade recht. Nach seinem Trainingssturz vor zweieinhalb Monaten ist der Zeitfahr-Weltmeister aus dem Vorjahr noch nicht in Topform, im Kampf gegen die Uhr wurde er zuletzt bei der Dauphiné-Rundfahrt zweimal distanziert. Der Wahl-Schweizer tritt nur im Einzelzeitfahren am Freitag in Zwenkau an. Nach den 43 Kilometern wird er sich für die Tour schonen, wo er acht Tage später den Prolog-Sieg und das Gelbe Trikot erobern will.

Teamkollege und Titelverteidiger Bert Grabsch peilt seinen zweiten Erfolg nach 2011 an, als er Topfavorit Martin überraschend bezwungen hatte. Das Terrain in Sachsen könnte dem Ex-Weltmeister damit ähnlich entgegenkommen wie die Strecke vor zwölf Monaten. «Der Kurs ist sehr flach, hat nicht so viele Kurven und ist recht windanfällig, eben ein typischer Rollerkurs», erklärte Grabsch im Internet-Portal «radsport-news.com»

Bei den Frauen dürften die seit Jahren überragenden Judith Arndt - Zeitfahr-Weltmeisterin 2011 - Ina-Yoko Teutenberg, Charlotte Becker und Hanka Kupfernagel die Titel unter sich ausmachen. Das Zeitfahren steigt am Freitagnachmittag, das Straßenrennen einen Tag später.

Neben dem Titel geht es in Sachsen auch um das Ticket für Olympia. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wird am Samstag seinen Kader-Plan für die Sommerspiele in London bekanntgeben. Dabei wird der Verband fünf Männer und vier Frauen sowie jeweils einen Ersatz vorschlagen. Die endgültige Nominierung erfolgt am 4. Juli durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).


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