Minsk (rad-net) - René Enders, Stefan Bötticher und Maximilian Levy haben sich den Weltmeistertitel im Teamsprint bei der Bahn-WM im weißrussischen Minsk zurückgeholt. Das schnelle Trio besiegte im Finale um Gold die Neuseeländer knapp. Nur fünf Hunderstelsekunden trennte den Erst- und Zweitplatzierten am Ende. Bronze holte sich Frankreich gegen Australien.
«Wahnsinn, was für ein Abend», freute sich Bundestrainer Detlef Uibel, der am zweiten Wettkampftag die vierte Medaille feiern konnte. Der 52-Jährige hatte wieder einmal eine glückliche Hand bewiesen, als er Stefan Bötticher für den ausgefallenen Stefan Nimke ins Team holte. Das Zusammenspiel der drei Sprinter klappte reibungslos. In der Qualifikation fuhren die Deutschen in 43,731 die zweitschnellste Zeit hinter Neuseeland mit 43,580 Sekunden und bestritten auch das Finale gegen die Kiwis. Im direkten Duell waren Enders, Bötticher und Levy besser und holten den fünften WM-Titel im Teamsprint für Deutschland. Insgesamt war es die 13. Medaille in dieser seit 1995 ausgetragenen Paradedisziplin für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR).
«Ich bin so froh, dass es geklappt hat. Ich habe in der Quali am Start gepatzt, darum bin ich beim zweiten Start auf Sicherheit gefahren», sagte René Enders. Maximilan Levy sicherte mit seinem explosiven Antritt als Schlussmann schließlich die Goldmedaille: «Ich bin wie Wein, je älter ich werde, desto besser», schmunzelte der Cottbuser Levy. «Jetzt will ich auch im Keirin eine Medaille, aber es wird nicht einfach, nach so einem Erfolg wieder runterzuikommen und sich auf den morgigen Wettkampf zu konzentrieren.»
«Unsere Zielstellung war Gold, und das haben die Jungs geschafft. Ich bin sehr stolz auf ihre Leistung. Neuseeland war überraschend stark, aber wir waren besser», meinte Bundestrainer Uibel nach dem Goldlauf. «Das war wieder ein großartiger Tag für den deutschen Radsport. Ich gratuliere allen Medaillengewinnern zu ihrem Erfolg. Sie bestätigen mit ihren Leistungen, dass der BDR auf dem richtigen Weg ist», freute sich auch BDR-Präsident Rudolf Scharping.
Im Scratch-Rennen reichte es für Theo Reinhardt nur für den siebten Platz. Der Berliner war ein aufmerksames Rennen gefahren und in der Spitzengruppe vertreten, doch im Finale konnte Reinhardt sich nicht mehr durchsetzen. Es gewann der Ire Martyn Irvine, der damit seine zweite Medaille des Tages gewann, nachdem er schon Silber in der Einerverfolgung geholt hatte, vor dem gebürtigen Berliner, aber für Österreich startenden, Andreas Müller. Beide konnten sich im Finale aus der Spitzengruppe absetzen. Dritter wurde der Australier Luke Davison im Sprint der Verfolger.
Den WM-Titel in der nicht mehr olympischen Einerverfolgung holte sich der Australier Michael Hepburn nach einer Zeit von 4:16,733 Minuten mit acht Sekunden Vorsprung auf Irvine. Dritter wurde der Schweizer Stefan Küng. Die deutschen Kersten Thiele und Maximilian Beyer hatten in der Qualifikation die Plätze zwölf und 14 erreicht. Die Mannschaftsverfolgung der Frauen gewannen die favorisierten Britinnen vor Australien und Kanada. Das deutsche Trio war in der Qualifikation auf Platz sechs gefahren.
Morgen fallen die Entscheidungen im Keirin und Punktefahren der Männer und im Scratch der Frauen. Der Cottbuser Maximilian Levy, Olympia-Zweiter in London, hat gute Chancen, Weltmeister im Keirin zu werden.