London (rad-net) - Nachdem sie im Frühjahr dieses Jahres nach der Schwangerschaft in den Radsport zurückgekehrt ist, ist Elizabeth Deignan mit ihren Leistungen der vergangenen Saison zufrieden. Gleichzeitig weiß die ehemalige Weltmeisterin im Straßenrennen aber auch, dass sie noch mehr tun muss, wenn sie weiterhin zur Spitze des Sports gehören will. Es wird erwartet, dass es sich bei der kommenden Saison um die letzte der 30-Jährigen handelt, in der sie auf die Olympischen Spiele 2020 abzielt.
Deignan hat 2018 ihr erstes Kind bekommen und ist in dieser Saison ab dem Frühling einen reduzierten Rennkalender gefahren. Während sie zu ihrer Form zurückfand, hat die Britin während ihrer ersten Saison bei Trek-Segafredo dennoch einige beachtliche Ergebnisse erzielt. So wurde sie Siebte bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und gewann eine Etappe der OVO Energy Women's Tour. Die Saison gipfelte bei der Straßen-WM in ihrer Heimat in Yorkshire, das sie mutig fuhr, aber ohne Medaille beendete. «Ich hatte Träume, aber nicht wirklich hohe Erwartungen. Ich bin vorher noch nie für Trek-Segafredo gefahren. Zurückblickend bin ich sehr froh über den Ausgang der Saison», berichtet die Athletin «Cyclingnews».
Mit etwas mehr Routine zu Hause und der Unterstützung ihres Partners und Ex-Profi Phillip Deignan, geht Deignan nun voller Selbstbewusstsein in den Winter. «Wenn ich zurückschaue auf das erste Jahr mit meiner Tochter, das erste Jahr mit meinem neuen Team und meinem Mann im Ruhestand, gab es so viel Neues auf einmal und das hat sich nun alles langsam geregelt». Das vergangene Jahr sei ein lehrreiches gewesen. Dabei seien die sportlichen Herausforderungen gut zu bewältigen gewesen und zeitgleich glaube sie ihre Rolle als Mutter gefunden zu haben.
Insgesamt hatte die Rennfahrerin in dieser Saison 23 Renntage, doch sie weiß, dass sie das Pensum in der kommenden Saison hochschrauben muss. «Das Niveau ist schwieriger geworden und das war eine Überraschung für mich. Ich habe dieselbe Leistung wie früher gefahren, aber es hat nicht zu den Ergebnissen gepasst. Ich weiß also, dass es nicht gut genug ist, so gut zu sein wie ich. Ich muss noch einen Schritt machen und das muss ich in diesem Winter tun», so Deignan. Die Leistungsdichte ist deutlich größer geworden. «Das heißt, wenn ich meinen Referenzwert in einem Intervall zwischen 350 und 360 Watt ansetze, kann ich nicht mit 355 Watt glücklich sein. Er muss immer bei 360 liegen und man muss wissen, dass es im Training nicht genug ist». Insgesamt erwarte sie deutlich mehr Druck in der kommenden Saison.
Der genaue Kalender der Trek-Segafredo-Athletin muss noch entschieden werden, aber sicher ist, dass sie zuerst bei den Klassikern und beim Giro Rosa starten wird, bevor sie die Olympischen Spiele in Tokio in den Fokus nimmt.