Zeven (rad-net) - In rund einer Woche, am Samstag, den 26. November, sind die weltbesten Querfeldeinfahrer beim Cross-Weltcup im niedersächsischen Zeven zu Gast. Die Organisatoren, zu denen auch Deutschlands erfolgreichste Querfeldein-Sportlerin Hanka Kupfernagel, die in diesem Sommer ihre aktive Laufbahn beendete, gehört, freuen sich schon auf den Weltcup. Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
So auch auf der Strecke, die in den kommenden Tagen aufgebaut und abgesteckt wird. Hanka Kupfernagel beschreibt sie aufgrund des kleinen Veranstaltungsgeländes als «sehr kompakt». Auf den ersten Blick mag sie einfach sein, doch ein kleiner Hügel ist pro Runde viermal zu befahren - «und so wird eine vermeintlich leichte Strecke mit der Länge des Rennens doch schwer», so Kupfernagel gegenüber rad-net. Geprägt ist sie zudem von viel Wiese, kleinen Dämmen und einigen 180-Grad-Kurven, nach denen die Rennfahrer immer wieder voll antreten müssen. «Es ist eine kraftraubende Strecke. Bei Nässe wird es extrem anstrengend, den Schlamm zu bewältigen, und bei trocken-kalten Verhältnissen wird das Rennen sehr, sehr schnell.» Man rechnet vor Ort aber noch mit kleinen Änderungen an der Strecke seitens der UCI. «Die UCI wird die Strecke Mitte der Woche abnehmen und dort auch auf die Sicherheit der Fahrer achten. Wir gehen also davon aus, dass sich kleine Details noch ändern», erkärt Kupfernagel.
Vergleichen würde Hanka Kupfernagel die 2,8 Kilometer lange Strecke des Zevener Weltcups mit einer Mischung aus den Weltcups in Rom und Hoogerheide, nur im einer komprimierten Form. «Rom ist flach, mit keinem Anstieg und da dort auf einer Pferderennbahn gefahren wird, auch sehr schnell. Hoogerheide führt über viel Wiese mit eins, zwei größeren Hindernissen.»
Aus sportlicher Sicht vor Ort vor allem auf eine große deutsche Nationalmannschaft, die am Start sein wird. Bei den Profis gilt der Blick natürlich auf die Profis Philipp Walsleben, Marcel Meisen und Sascha Weber. «Alle drei sind schlagkräftige Rennfahrer, die vorne mit reinfahren können», ist sich Hanka Kupfernagel sicher. Meisen dürfte die Strecke entgegenkommen, auch Walsleben zeigte sich in den letzten Tagen auch fit, genauso wie Sascha Weber, der das C2-Crossrennen in Madiswil (Schweiz) vor einigen Tagen gewann.
«Mich freut es auch, dass viele Nachwuchsfahrer ins Team berufen wurden», sagt Kupfernagel und hebt dabei vor allem den Junioren-Vizeweltmeister im Straßenrennen hervor. «Es freut mich, dass er beim Heim-Weltcup in Zeven seiner Cross-Leidenschaft nachgehen kann. Er kommt zwar jetzt nach der WM aus einer Pause, aber er ist heiß auf das Rennen und ist motiviert, sich vor heimischem Publikum zu zeigen», so Kupfernagel, die dem 17-Jährigen durchaus eine Platzierung in der Top 15, wenn nicht sogar in der Top 10 zutraut. Dass er das Potenzial dazu hat, zeigte Niklas Märkl bei der Cross-WM im Januar in Heusden-Zolder (Belgien), wo er auf Platz zehn fuhr. «Er kam aus der ersten Runde an 29. Position, hat sich dann aber so stark von Runde zu Runde nach vorne gearbeitet, dass er am Ende Zehnter wurde. Er ist ein richtiger Kämpfer. Niklas ist immer für eine Überraschung gut und wenn der Kopf mitspielt und er das Publikum auf seiner Seite hat, traue ich ihm eine Menge zu», erklärt Hanka Kupfernagel.
Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren haben beim Cross-Weltcup in Zeven freien Eintritt. «Deswegen rufe ich auch die norddeutschen Vereine auf: Fahrt mit euren Kids nach Zeven und zeigt ihnen die Weltelite live», so Kupfernagel. Ausreichend Parkplätze sind vorhanden, von denen Shuttlebusse zum Veranstaltungsgelände fahren. Ebenso bieten die Organisatoren bewachte Fahrrad-Parkplätze.
Auf der Strecke werden zwei, vielleicht sogar drei Sprecher für Stimmung sorgen. Der Schweizer Christian Rocha, der auch bei der EKZ-Tour in der Schweiz spricht, sowie Ex-Rennfahrer Sebastian Paddags werden die Zuschauer an der Strecke unterhalten. «Eventuell kommt auch noch ein holländischer Sprecher», sagt Kupfernagel, denn man rechnet auch mit einigen Cross-Fans aus den Niederlanden und Belgien. «Das wäre toll, denn wir wollen uns als internationalen Event präsentieren.»
Und nach dem Rennen, ist vor dem Rennen: Am Tag nach dem Großevent wird auf der Weltcup-Strecke auf die Landesverbandsmeisterschaft im Cross der Nordverbände Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg ausgetragen. «Da bietet sich auch für die Vereine an, bereits frühzeitig anzureisen. Am Samstag kann man sich beim Cross-Weltcup noch die Tricks und Fahrlinien der Profis abschauen und diese dann am Sonntag versuchen, selber umzusetzen», so Hanka Kupfernagel.