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Mark Cavendish siegt in Toulouse im Sprint.
13.07.2008 09:08
Cavendish gewinnt Tour-Etappe im Sprint vor Ciolek

Toulouse (dpa) - Das Columbia-Team hat einen Tag nach dem Doping- Fall Beltran bei der Tour de France seine Extra-Klasse erneut unter Beweis gestellt.

Der britische Bahn-Weltmeister Mark Cavendish vom T-Mobile-Nachfolger setzte sich im Massenspurt in Toulouse durch und feierte nach seinem Erfolg in Chateauroux bereits seinen zweiten Etappensieg. Der Pulheimer Gerald Ciolek wurde Zweiter und machte damit den ersten Columbia-Doppelsieg bei der Tour perfekt. Der Luxemburger Kim Kirchen verteidigte sein Gelbes Trikot mühelos und komplettierte damit das Traum-Ergebnis des US-Rennstalls.

«Ich war zuerst ein bisschen ungünstig platziert, aber es hat doch noch geklappt», sagte Cavendish, der nach dem Ziel Arm in Arm mit dem Tour-Debütanten Ciolek jubelte. «Wir wollten heute eigentlich das Gelbe Trikot verlieren, um nicht ständig so viel arbeiten zu müssen, aber die Ausreißer waren zu langsam. Das Finale war nach unserem Geschmack - Cavendish ist unglaublich», meinte Columbia-Sportdirektor Rolf Aldag vor der ersten Pyrenäen-Etappe.

Dritter nach der 172,5 Kilometer langen 8. Etappe mit Start in Figeac wurde nach 4:02:54 Stunden der Franzose Jimmy Casper. Die Deutschen Robert Förster (Markkleeberg) und Erik Zabel (Unna) kamen auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel. In der Gesamtwertung führt Kirchen weiter mit einem Vorsprung von sechs Sekunden auf den australischen Top-Favoriten Cadel Evans und den Nürtinger Stefan Schumacher (+16 Sekunden) vom Team Gerolsteiner. Der dreifache Weltmeister Oscar Freire schlüpfte als Vierter in das Grüne Trikot.

Vor dem Start der 8. Etappe in Figeac hatten einige Fahrer ihrem Unmut über die «Dummheit» (Schumacher) des Spaniers Manuel Beltran, der positiv auf EPO getestet worden war, Luft gemacht. Beltran ist schon wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden und zurück in seiner Heimat Spanien, da die Polizei in seinem Hotelzimmer keine verbotenen Präparate gefunden hat. Der 37-Jährige plädierte für die «Unschuldsvermutung»: «Viele haben mich daran erinnert, dass es immer wieder Fälle gibt, in denen die B-Probe nicht die A-Probe bestätigt.»

Sportlich ging es am Samstag ebenfalls turbulent zu. Schon in der Anfangsphase versuchte der Franzose Laurent Lefevre in einer Solo- Flucht sein Glück. Drei Fahrer setzten rasch nach, so dass 90 Kilometer vor dem Ziel ein Ausreißer-Quartett im strömenden Regen zusammengefunden hatte. Es konnte teilweise mehr als fünf Minuten Vorsprung auf das Feld herausfahren.

Da aber das Peloton - anfänglich unter Führung von Kirchens Columbia-Equipe - anzog, schmolz der Abstand zu den Verfolgern stetig und pendelte sich lange bei etwa 50 Sekunden ein. Beltrans Kollegen vom Liquidas-Team demonstrierten derweil Charakterstärke und zeigten sich ebenfalls an der Spitze des Pelotons. Anschließend waren sich die Sprinter-Teams in der Tempoarbeit einig, so dass die Ausreißer 3,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden und es in Toulouse doch noch zur erwarteten Massenankunft kam.

Eine Schrecksekunde hatte Donnerstag-Sieger Riccardo Ricco zu überstehen. Der Italiener, um den es ebenfalls Doping-Gerüchte gibt, stürzte 51 Kilometer vor dem Ziel, musste den Teamarzt konsultieren und fuhr lange hinterher.


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