Brüssel (rad-net) - Bis zum 15. Mai will die ASO eine Entscheidung darüber treffen, was aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus in diesem Jahr mit der Tour de France geschehen soll. Dies berichtet der belgische Sender RTBF. Mögliche Szenarien wären Absage, Verschiebung oder ein Rennen hinter verschlossenen Türen.
Dabei stellt sich vor allem die Frage, ob die Frankreich-Rundfahrt in diesem Jahr stattfinden kann und wenn ja, in wlecher Form? Erst diese Woche bestätigte die französische Sportministerin Roxana Maracineanu, dass eine Tour de France zu den geplanten Terminen ernsthaft in Betracht gezogen wird, jedoch hinter verschlossenen Türen, was bedeuten würde, dass unter anderem die Werbekarawane ausfallen, das Village du Tour nicht aufgebaut und die Etappen ohne Zuschauer an Start und Ziel stattfinden könnten.
Allerdings geriet dieses Modell auch bereits in Kritik. So sagte etwa Pascale Schwartz, Bürgermeisterin von Saint-Martin-de-Ré laut RTBF: «Es ist unmöglich. Wie können Sie verhindern, dass Menschen an der Strecke stehen? Wir können nicht alle fünf Meter einen Gendarm aufstellen, um einer solchen Entscheidung nachzukommen.» Diese Ansicht wird von Eric Houlley, Bürgermeister von Lure, geteilt: «Wir sind nicht hier, um TV-Rechte zu retten. Entweder alles oder nichts!»
Tour-Chef Christian Prudhomme soll aber bereits den Bürgermeistern mitgeteilt haben, dass er derzeit keine Absage oder ein Rennen hinter verschlossenen Türen plane. Der 1. Mai wäre ein entscheidender Termin, aber nach Angaben des belgischen Senders hat sich die ASO Freitag, den 15. Mai, als Frist für eine endgültige Entscheidung über die Tour de France festgelegt. Wenn die Tour tatsächlich durchgeführt werden kann, hätten die Organisatoren in den Etappenorten so noch genügend Zeit.
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