Dübendorf (rad-net) - Die Niederländerin Ceylin del Carmen Alvarado hat sich den Weltmeistertitel im Cross der Frauen gesichert. Im Sprint setzte sie sich gegen ihre Landsfrau Annemarie Worst durch. Lucinda Brand komplettierte als Dritte das rein niederländische Podium.
Direkt nach dem Start setzten sich die vier favorisierten Niederländerinnen an die Spitze des Feldes - neben Alvarado, Brand und Worst kam noch Europameisterin Yara Kastelijn hinzu - und setzten sich noch in der ersten Runde von der Konkurrenz ab.
Allerdings hatte Kastelijn etwas Probleme, dem Tempo ihrer Landsfrauen zu folgen und musste sie ziehen lassen. Stattdessen bekam sie im Kampf um Platz vier noch Gesellschaft von Katie Compton (USA). In die Medaillenentscheidung konnte das Duo aber schließlich nicht mehr eingreifen.
Bereits in der zweiten Runde testete Alvarado schon einmal ihre beiden verbliebenen Gegnerinnen mit einem kleinen Antritt. Beide schlossen aber wieder auf. Ende der dritten Runde ereilte Brand ein technischer Defekt und sie musste das Rad wechseln. Da das Rennen noch weitere zwei Runden lang war, warteten Alvarado und Worst auf ihre Landsfrau. Zwar hatte mal die eine, mal die andere eine kleine Lücke, eine Entscheidung sollte aber erst in der Schlussrunde fallen.
Dort griff zuerst Alvarado an. Worst kam wieder heran. Doch die beiden Fahrerinnen waren sich uneinig, beäugten sich und dadurch kam auch Brand wieder nach vorne, die direkt nach ihrem Anschluss ihrerseits attackierte. Aber auch dieses Mal war die Lücke nicht sonderlich groß und die Entscheidung vertagte sich immer weiter in Zielnähe.
Worst schien die entscheidende Attacke etwa zur Hälfte der Runde gesetzt zu haben, aber sie zog nicht voll durch und sowohl Alvarado als auch Brand kamen wieder heran. «Ich hatte in der letzten Runde nicht mehr damit gerechnet, dass ich gewinnen würde. Aber als die Geschwindigkeit wieder sank, hatte ich die Möglichkeit, wieder zurückzukommen», beschrieb Alvarado die Situation.
An der letzten Brücke hatte Brand nicht mehr genug Kraftreserven, um Worst und Alvarado folgen zu können. Die beiden sollten den Titel aber im Sprint unter sich ausmachen. Eigentlich gilt Worst als die schnellere Sprinterin, doch Ceylin del Carmen Alvarado nahm nochmal alle Kraft zusammen und spurtete vorbei zu ihrem ersten WM-Titel. «Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich kann nicht beschreiben, wie es sich anfühlt, endlich Weltmeisterin zu werden», so die 21-Jährige im Siegerinterview und sagte weiter: «Es ist sehr schön, eine vollständig niederländisches Podium zu haben. Trotzdem denke ich, dass die anderen enttäuscht sein werden. Es war sehr aufregend, weil der Unterschied zwischen uns sehr klein war. Ich bin sehr froh, die Erste zu sein.»
Als einzige deutsche Starterin erreichte Elisabeth Brandau mit fast viereinhalb Minuten Rückstand als 21. das Ziel.
