Calvi (dpa) - Das dreitägige Korsika-Abenteuer der Tour de France hat die Organisatoren zum Auftakt des großen Jubiläums vor große logistische Probleme gestellt.
Mannschaftsbusse, Teamfahrzeuge, riesige LKWs zum Transportieren der Absperrgitter, fast 200 Wagen der Werbekarawane, insgesamt rund 4000 Personen aus dem noch nicht einmal vollständigen Tour-Tross schlugen am Montag den Seeweg ein. Ähnliche Herausforderungen mussten 1998 gemeistert werden, als die Tour in Dublin in Irland startete. Im nächsten Jahr geht es zum Auftakt wieder auf eine Insel - nach Leeds in Yorkshire/England.
«Der Transport auf die Insel und vor Ort lief besser als ich dachte. Es gab kaum Probleme bisher», sagte Rolf Aldag, der in Tony Martins Omega-Quick-Step-Team als Manager für den technischen Bereich zuständig ist. «Heute fliegen alle Profis nach der Zielankunft und einer kurzen Dusche nach Nizza, wo die Tour morgen mit dem Mannschaftszeitfahren fortgesetzt wird. Ein Teil der Teamfahrzeuge und die Busse sind zum Teil schon gestern Abend verschifft worden», erzählte der Ex-Profi. Riesige Schiffsfähren, in denen die Pressezentren für rund 2000 Journalisten untergebracht waren, lagen in den Häfen der vier Etappenorte vor Anker.
Am Sonntag hatte die Omega-Mannschaft um den verletzten Tony Martin einen Extra-Transport-Service genutzt. Nach der in Ajaccio endenden Etappe fuhr sie auf einer Yacht eines Geschäftsfreundes ihres Team-Managers Patrick Lefèvere auf die andere Seite der Insel nach Porticcio ins Teamhotel. So konnten die gestressten Profis in den Teamfahrzeugen die engen, meist verstopften Straßen meiden.
Vor dem Rückflug am Abend nach Nizza hatte der gehandicapte Martin fast mehr Angst als vor dem Streckenprofil der dritten Etappe von Ajaccio nach Calvi. «Mit meinen Verletzungen am Rücken wird das bestimmt sehr unangenehm». Der Weltmeister war zum Auftakt der 100. Tour schwer gestürzt und hatte sich eine Lungenprellung, eine tiefe Fleischwunde am Ellenbogen und Abschürfungen und Hämatome am gesamten Körper zugezogen.