Oudenaarde (rad-net) - Am Mittwoch feierte Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) bei Dwars door Vlaanderen seinen ersten WorldTour-Sieg. Sein Vater Adri van der Poel, selbst Sieger der Monumente Flandern-Rundfahrt und Lüttich-Bastogne-Lüttich, traut ihm noch mehr zu.
Der 24-jährige, ein ehemaliger Junioren-Weltmeister auf der Straße, hat den größten Teil seiner Karriere auf dem Crossrad und Mountainbike verbracht. Im vergangenen Jahr gewann er die niederländische Straßenmeisterschaft. In diesem Jahr fährt er seine erste Klassikersaison und ist bereits ein Überflieger. Der Sieg beim GP de Denain Ende März war eine Sache, aber der Sieg bei Quer durch Flandern eine andere. Nach seinem beeindruckenden vierten Platz bei Gent-Wevelgem zeigte er damit, dass er bereits zu den Besten gehört.
«Bisher hat sich seine Karriere sehr gut entwickelt. Er ist noch nicht im zu jungen Alter bei großen Rennen gestartet. Sein Hauptziel war es, ein Rennen zu Beginn dieser Saison zu gewinnen, und er hat bereits zwei. Alles läuft sehr gut bislang», sagte Adri van der Poel in Waregem zu Cyclingnews.
Dabei auffällig war auch, in welchem Stil er die Rennen bestritten hat. Mathieu van der Poel zeigte keine Scheu gegenüber den großen Klassikerspezialisten und griff immer wieder an. «Er sitzt nicht gern den ganzen Tag im Peloton. Man weiß nie, wann er angreift. Es ist dasselbe wie bei Wout van Aert - sie fahren gerne», so Adri van der Poel. «Bisher hat er sehr gute Ergebnisse, aber künftig wird er sicherlich dasselbe tun, aber halt auch mal ohne Ergebnis. Das ist die andere Seite. Aber auch wenn er nicht gewonnen hätte, wäre es gut gewesen. Wenn du im Feld bleibst, tust du nichts. Zumindest hast du so etwas getan.»
Adri van der Poel erklärte, dass sein Sohn nicht vom Monumentstatus und der Länge - 270 Kilometer - der Flandernrundfahrt beeindruckt sein wird und sich weiter an seinen Angriffsinstinkten halten wird. Der 59-Jährige ist sich sicher, dass Mathieu van der Poel bei seinem ersten Versuch in dem Rennen um den Sieg kämpfen kann. «Wie immer sage ich ihm, 'versuche, deinen Tag zu genießen'. Es ist ein langes Rennen zwischen sechs und sieben Stunden, und er muss die ganze Zeit konzentriert sein. Er muss versuchen, vorne zu sein, wo es nötig ist, entspannt zu sein, wenn nötig, und versuchen, ein gutes Finale zu fahren, und dann weiß man nie.»
Dennoch weiß Adri van der Poel aus eigener Erfahrung, dass es natürlich nicht einfach sein wird, das Rennen zu gewinnen: «Um dieses Rennen zu gewinnen, muss man gut sein. Das ist in Ordnung, er ist gut. Aber man muss auch ein bisschen Glück haben», sagte er und scherzte dann: «Es ist vielleicht besser, dass er bis zum nächsten Jahr wartet und nicht alles in einem Jahr gewinnt.»