Brüssel (rad-net) - Der belgische Radsportverband geht weiter gegen die Veränderungen des olympischen Bahn-Programms vor. In einem Schreiben an IOC-Präsident Jacques Rogge sowie Pat McQuaid, Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, argumentieren die Verantwortlichen gegen die geplanten Streichung der Einerverfolgung, des Punkterennens und des Madisons bei den Männern. Statt dessen soll nach den Plänen der UCI künftig das Omnium der Männer und bei den Frauen zusätzlich der Teamsprint, die Mannschaftsverfolgung und das Omnium olympisch sein.
Aus Sicht des belgischen Verbandes sei die Einführung des Omniums zwar ein Kompromiss, die Streichung der anderen Wettbewerbe würde dem Prestige der Bahnrennen aber dauerhaft schaden. «Dann werden wir in Zukunft einen Teil der besten Bahnfahrer der Welt nicht mehr bei den Olympischen Spielen am Start sehen», heißt es in dem Brief. Außerdem werde der Radsport im Vergleich zu anderen Sportarten nicht gleich behandelt.
Das IOC will keine zusätzlichen Medaillen vergeben und hatte zuletzt im Juni 2005 nach 77 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zum olympischen Programm das 1000-Meter-Zeitfahren der Männer aus dem Programm gestrichen und bei dieser Gelegenheit auch auf das das 500-Meter-Zeitfahren der Frauen verzichtet. Dafür wurden erstmals in Peking zwei Entscheidungen der BMX-Fahrer ausgetragen.
Im Schwimmen oder in der Leichtathletik gebe es ja auch mehr Medaillen, mahnen die belgischen Funktionäre eine Gleichbehandlung an. Die Kürzung des Rad-Programmes sei so, als streiche man den 100-Meter-Lauf aus dem Angebot der Leichtathletik. Der Radsportverband aus Belgien schlägt daher eine andere Lösung vor, die die Einführung von zusätzlichen Wettbewerben für die Frauen bereits für 2012 sowie eine Neustrukturierung für 2016 umfasst.