Frankfurt (rad-net) - Der Deutsche Behindertensportverband (dbs) hat 134 Athletinnen und Athleten für die Paralympischen Spiele vom 24. bis 5. September in Tokio nominiert. Dazu zählen auch 13 Radsportlerinnen und Radsportler, die durchaus berechtigte Medaillenchancen haben.
Für Para-Radsportler Michael Teuber wird es die sechste Paralympics-Teilnahme sein. 21 Jahre liegen zwischen seinem ersten Einsatz bei den Spielen in Sydney 2000 und heute. Teubers Bilanz bei Paralympics: Fünfmal Gold und einmal Silber. Damit ist Teuber neben Tischtennisspieler Jochen Wollmert erfolgreichster Deutscher bei Sommerparalympics und auch dieses Mal will der schnelle Bayer bei der Vergabe der Medaillen ein Wörtchen mitreden. In Tokio startet er zunächst in der Einerverfolgung auf der Bahn. Sein Fokus liegt aber auf dem Straßen-Zeitfahren. Zusätzlich startet der 53-Jährige auch im Straßenrennen.
Andrea Eskau kann auch schon auf sechs Paralympics-Teilnahmen zurückblicken, allerdings kombiniert mit den Winterspielen. Bei den Sommer-Paralympics war die Handbikerin bereits zweimal am Start und konnte zweimal Gold und einmal Silber gewinnen. Weiter gehören Kerstin Brachtendorf, Bernd Jeffré, Jana Majunke, Vico Merklein, Denise Schindler, Pierre Senska, Steffen Warias und Annika Zeyern zur deutschen Paralympics-Mannschaft der Radsportler. Letztere wird erstmal im Para-Cycling antreten, nachdem sie bereits viermal als Rollstuhlbasketballerin bei den Paralympics dabei war.
Ihre Olympia-Debüts werden Angelika Dreock-Käser und Matthias Schindler geben. Ebenfalls ein Paralympics-Debütant im 13-köpfigen deutschen Aufgebot wird auch der Olympia-Bronzemedaillengewinner Robert Förstemann sein. Er wird als Tandem-Pilot für Kai Kruse im Zeitfahren und Sprint auf der Bahn antreten. Kruse war bereits bei den Paralympischen Spielen 2016 als Para-Cycler dabei, nachdem er 2012 noch zum Ruder-Vierer gehörte.
Ein prominentes Gesicht fehlt im deutschen Para-Cycler-Aufgebot. Hans-Peter Durst verzichtet aufgrund der Corona-Pandemie bewusst auf eine Teilnahme. Diesen Entschluss hatte er bereits im Mai gefasst, da es sich für ihn in der momentanen Situation nicht richtig anfühle.
«Wir haben trotz schwieriger Bedingungen durch die Corona-Pandemie, die Verschiebung der Spiele sowie die komplexe Qualifikation wieder eine schlagkräftige Mannschaft nominieren können. Natürlich werden wir völlig andere Spiele erleben mit vielen Einschränkungen und weniger Miteinander. [...] Trotz allem werden wir vor Ort unglaubliche Leistungen sehen von bestens vorbereiteten Athletinnen und Athleten. Wir hoffen, dass auch unsere Sportlerinnen und Sportler auf den Punkt das persönliche Maximum abrufen und unsere Mannschaft ihren Platz unter den Top-Nationen des Para-Sports festigen kann», so Dr. Karl Quade, Chef de Mission des deutschen Teams.