Öschelbronn (rad-net) - Tony Martin hat seinen Zeitfahr-Titel bei den Deutschen Meisterschaften in Öschelbronn erfolgreich verteidigt und holte seinen insgesamt zehnten Meistertitel, den neunten in Folge seit 2012. Der letzte Fahrer, der ihn schlagen konnte war Bert Grabsch.
Öschelbronn bot ein gutes Pflaster für den Profi des niederländischen Rennstalls Jumbo-Visma, der am kommenden Samstag in seine 13. Tour de France startet. Martin kam mit der Strecke und der Hitze gut zurecht und ließ zu keiner Phase des Rennens Zweifel an einer erfolgreichen Titelverteidigung aufkommen. Der 36-Jährige spulte die 30,5 km lange Strecke in der Bestzeit von 36:25 Minuten ab, fuhr als einziger der 71 gestarteten Fahrer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 50 km/h.
Der Kampf um Platz zwei war äußerst spannend. Bei der Zwischenzeit lagen Miguel Heidemann (Leopard Pro Cycling), Deutscher U23-Meister 2019, Nils Politt (Bora-hansgrohe) und Maximilian Walscheid (Qhubeka-Assos) fast zeitgleich auf Rang zwei - 47 bzw. 48 Sekunden hinter Martin zurück. Nach 30,5 km fuhr Heidemann auf Platz zwei, 55 Sekunden hinter Martin. Die Bronzemedaille eroberte sich Maximilian Walscheid, der 1:10 Minuten zurücklag und Nils Politt auf den undanbkaren vierten Platz verdrängte.
Tony Martin: «Früher waren diese Meisterschaften oft Routine, aber in den letzten Jahren ist die Konkurrenz größer geworden. Max Walscheid war heute mein Angstgegner. Aber ich war zu 100 Prozent motiviert und es hat Spaß gemacht. Die Hitze war heute auch extrem, dadurch war das Rennen in der zweiten Hälfte sehr schwer. Es war ein Highspeed-Kurs, wenn auch hügelig. Dieser Meistertitel ist eine große Befriedigung für mich, viel größer als noch vor fünf Jahren. Und es ist eine Bestätigung meiner Form vor der Tour. Ich gehe jetzt mit noch größerer Motivation nach Frankreich.»
Miguel Heidemann sagte: «Ich habe mir den Kurs ausgiebig vorher angesehen und konnte im Rennen schnell in meinen Rhythmus kommen. Am Anstieg bin ich dann etwas schneller hochgefahren. Ich bin trotzdem auch überrascht, dass ich es auf Platz zwei geschafft habe und freue mich sehr.» Maximilian Walscheid erklärte nach dem Rennen: «Ich habe speziell fürs Zeitfahren trainiert, mein Level in diesem Jahr gesteigert. Erst kommt die Physis, dann der Rest. Und ich bin froh, heute hier auf dem Podium zu stehen.»