Lannion (rad-net) - Eine eindeutige Mehrheit der WorldTour-Teams hat für einen Boykott des Mannschaftszeitfahrens bei der diesjährigen Straßenweltmeisterschaft in Doha gestimmt. Dies gab die internationale Vereinigung der Profiradmannschaften AIGCP (Association Internationale des Groupes Cyclistes Professionnels) auf ihrer Facebook-Seite bekannt.
Der Konflikt entstand aus finanziellen Gründen: WorldTour-Teams sind dazu verpflichtet, an sämtlichen WorldTour- und Weltmeisterschaftsrennen teilzunehmen und erhalten oftmals Finanzhilfen von den Organisatoren, um zumindest einen Teil der Kosten zu decken. Bei den Weltmeisterschaften müssen die Teams die Kosten jedoch vollständig selbst tragen, woraufhin die AIGCP dem internationalen Radsport-Verband UCI Machtmissbrauch vorwarf.
Nachdem Beschwerden gegenüber der UCI ergebnislos geblieben wären, hat die AIGCP nun den Boykott beschlossen. Eine Teilnahme wolle man erst wieder in Erwägung ziehen, sollte die UCI die neue Regelung überdenken. Bereits vor etwa zwei Wochen hatte die AIGCP in einer Pressemitteilung Kritik zur WorldTour-Reform bezüglich der Startpflicht bei WorldTour-Rennen geäußert. Auch der Rennveranstalter ASO, der u.a. die Tour de France, die Vuelta a Espana und Paris-Roubaix organisiert, hat schon im letzten Jahr aufgrund der Reformen gedroht, seine Rennen aus der WorldTour zurückzuziehen, sich aber mittlerweile mit der UCI auf einen Verbleib geeinigt.
Die UCI hat sich bislang noch nicht zum möglichen Boykott der WorldTour-Teams geäußert. Die Weltmeisterschaften in Doha finden vom 9. bis zum 16. Oktober statt.