Utrecht (rad-net) - Annemiek Van Vleuten hat sich noch nicht entschieden, ob sie am diesjährigen Giro d'Italia Donne teilnehmen wird. Die Niederländerin ist zweifache Gesamtsiegerin der einzigen Grand Tour für Frauen und zeigte sich über die Zukunftspläne des neuen Organisators PMG Sport begeistert, doch mit den anstehenden Vorbereitungen auf Olympia, könne noch keine verbindliche Zusage zu dem Event getroffen werden.
PMG Sport hatte vergangenen Monat angekündigt, den Giro d zurück in die WorldTour-Serie bringen zu wollen, nachdem das Rennen von der UCI für 2021 degradiert wurde. Dazu kündigte der Veranstalter 30 Minuten Live-Übertragung auf seiner neu angelegten Webseite an, sowie grundlegend neue Strukturen im Verwaltungs-, Sicherheits- und Marketingkonzept des Events.
«Ich bin unentschlossen, und diese Nachricht macht es auch für mich interessanter, aber ich bin immer noch unentschlossen», berichtete Van Vleuten im Gespräch mit «Cyclingnews». «Ich denke, dass sich viele Organisationen in den letzten Jahren weiterentwickelt haben und nun Live-Fernsehen anbieten, bessere Hotels, und wirklich besser und professioneller werden.[...] Es macht glücklich, wenn sie frische Energie und neues Marketing bringen, was auch gut ist, denn wir sollten uns auch selbst verkaufen. [...] Um sich zu verbessern, brauchte der Giro Rosa eine neue Organisation, und es gibt mir mehr Vertrauen, dass sich die Dinge ändern werden.»
Van Vleuten war vergangenen Monat für den Olympia-Kader der Niederlande ausgewählt worden und wird damit am 25. Juli am Straßenrennen und am 28. Juli am Zeitfahren in Tokio teilnehmen. Die Olympischen Wettbewerbe finden somit nur 14 Tage nach der finalen Etappe des diesjährigen Giro d'Italia Donne statt, weshalb das italienische Rennen für die Fahrerin vom Team Movistar in Konkurrenz mit den Vorbereitungen auf Olympia treten könnte.
«Die größte Herausforderung wird sein, sich auf das Klima in Tokio vorzubereiten, denn es ist sehr feucht und heiß. Idealerweise würden wir zehn Tage vorher hinfahren, aber das liegt nicht in meiner Macht, und deshalb beschäftige ich mich nicht damit. Ich bin flexibel und habe mein persönliches Protokoll mit all den Dingen vorbereitet, die ich tun werde, um mich daran zu gewöhnen, und das ist alles, was ich tun kann», berichtete die dreifache Weltmeisterin von den Vorbereitungsplänen. Gemeinsam mit Anna van der Breggen habe sie die olympischen Routen bereits 2019 besichtigt, sodass sie genau wisse, was Ende Juli auf sie zukommt: «Es ist gut, dass ich weiß, wie ich für diesen speziellen Kurs trainieren kann, es ist alles in meinem Kopf.»