Izu (rad-net) - Annemiek van Vleuten ist Olympiasiegerin im Einzelzeitfahren. Nach Silber im Straßenrennen, gewann die Niederländerin den Kampf gegen die Uhr auf dem Fuji International Speedway überlegen vor Marlen Reusser (Schweiz) und ihrer Landsfrau Anna van der Breggen.
Der anspruchsvolle Kurs rund um die Teststrecke des Autoherstellers Toyota verlangte den Fahrerinnen bei Temperaturen von über 30 Grad alles ab. Mit über 400 Höhenmetern wies die Strecke praktisch keine flachen Abschnitte auf.
Van Vleuten, der ein solches Profil entgegenkommt, fuhr in 30:13 Minuten für die 22,1 Kilometer die klare Bestzeit. Bereits an der ersten Zwischenzeit nach 9,7 Kilometern hatte sie sechs Sekunden Vorsprung auf Grace Brown (Australien) und nach 15 Kilometern waren es schon 18 Sekunden. Die Australierin wurde am Ende aber nur Vierte.
Bis ins Ziel baute die 38-Jährige ihren Vorsprung auf 56 Sekunden aus. Hinter ihr reihte sich Reusser ein, die an den Zwischenzeiten noch Vierte gewesen war, sich aber auf dem Weg ins Ziel noch einmal deutlich steigern konnte. Mit 1:01 Minuten Rückstand wurde Van der Breggen Dritte.
Brennauer hatte bereits an der ersten Zwischenzeit auf Rang sieben gelegen, an der zweiten hatte sie bereits eine Position gutgemacht und konnte diese bis ins Ziel verteidigen und wies am Ende 1:57 Minuten Rückstand zur Siegerin auf. Bereits im Straßenrennen war die Deutsche Meisterin auf den sechsten Platz gefahren. «Es war ein super schweres Zeitfahren, das Niveau der Konkurrenz sehr hoch. Darum ist der sechste Platz sicherlich ein Top-Ergebnis, auch wenn ich natürlich sehr gern eine Medaille gewonnen hätte», sagte Brennauer nach ihrem Rennen. «Ich bin ein gutes Rennen gefahren, habe trotz des ständigen Auf und Abs meinen Rhythmus gefunden, keine Zeit liegen gelassen. Aber mein Grundtempo war für eine Medaille einfach zu langsam. Mit der Hitze bin ich gut klargekommen, wir haben uns vor dem Start runtergekühlt, und ich hatte keine Probleme. Mit etwas Abstand werde ich mit meinen zwei sechsten Plätzen in den Olympischen Straßen-Wettbewerben ganz zufrieden sein.
Klein fand derweil nicht so gut ins Rennen, war an der ersten Zeitnahme nur 18. Doch dann kam sie besser in Tritt und arbeitete sich noch auf den 13. Platz vor, den mit 2:48 Minuten Rückstand belegte. Damit war die 25-Jährige nicht zufrieden: «Technisch war es ein sehr gutes Zeitfahren. Ich bin halt nicht schnell genug berghoch gefahren, konnte auch im Finale nicht so aufdrehen, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Platzierung ist eine Enttäuschung. Ich wollte unter die ersten Zehn fahren, hatte gute Beine, habe mich super auf dem Rad gefühlt, aber der letzte Anstieg zum Speedway, der hat mich gekillt. Jetzt lasse ich das alles hier hinter mir, und dann greife ich auf der Bahn noch mal an.»
Sowohl Klein als auch Brennauer werden ab der kommenden Woche auf der Bahn im Einsatz sein und führen den deutschen Bahnvierer, der durchaus Chancen auf eine Medaille hat, an.