Aigle (rad-net) - Die UCI hat bestätigt, dass jegliche großen Radsportevents, die in China stattfinden sollten, aufgrund des neuartigen Coronavirus ausfallen oder verschoben werden. Dazu zählen auch die Radrennen, die für April und Mai in China angesetzt waren. Dies teilte der Dachverband via Pressemitteilung mit.
Seit Ende 2019 sorgt das neuartige Coronavirus, 2019-nCoV, für einen massenhaften Ausbruch von Pneumonia, nachdem es in der chinesischen Stadt Wuhan erstmalig entdeckt wurde. Inzwischen sind bereits 63.440 Personen bekannt, die mit dem Virus infiziert sind, wobei die große Mehrheit der Krankheitsfälle in China auftritt. Obwohl das Virus jeden Menschen befallen kann, sind besonders diejenigen mit chronischen Krankheiten wie Asthma, Diabetes und Herzkrankheiten gefährdet. Die Inkubationszeit des Coronavirus beträgt nach heutigem Wissensstand etwa 14 Tage, bevor es sich durch Symptome wie Fieber und Atemwegserkrankung bemerkbar macht. Trotzdem wird vermutet, dass Patienten schon vor dem Ausbruch der Symptome ansteckend sind, weshalb Personen mit Kontakt zu 2019-nCoV-Patienten erfasst und untersucht werden müssen.
Die sich schnell ausbreitende Krankheitswelle, beeinflusst nun auch die anstehenden Sportevents in China. So wurden beispielsweise die Leichtahtletik-Hallen-WM, Formel 1-Rennen und Qualifikationsrunden für die Olympischen Boxwettkämpfe verschoben, während andere Events, wie das Radrennen Tour of Hainan sogar abgesagt wurden. Verschoben wird damit auch das WorldTour-Rennen der Frauen Tour of Chongming Island. Die Veranstalter wollen so verhindern, dass sich die Sportler und große Zuschauerzahlen mit dem Virus in China infizieren, weshalb auch die UCI nun bei der Chinese Cycling Association angefragt hat, die anstehenden Rennen im April und Mai, auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen.
Neben diesen Maßnahmen zu Wettkämpfen in China, gelten auch besondere Regeln für Athleten, die aus betroffenen beziehungsweise gefährdeten Regionen zu internationalen Wettkämpfen außerhalb Chinas antreten. Die UCI wird deshalb nur Fahrer zu Wettkämpfen zulassen, die den Ansprüchen der World Health Organisation (WHO) genügen und somit keine weiteren Athleten oder Zuschauer einem Infektionsrisiko aussetzen. Dazu wird die UCI Informationen über Aufenthaltsorte, Trainingsverläufe und Reiseprofile der Delegationen - Fahrer und Mitarbeiter - aus den gefährdeten Gebieten drei Wochen vor dem entsprechenden Wettkampf, sammeln und auswerten.
Neben den präzisen Informationen über den Gesundheitszustand der Teilnehmer, wird zudem enger Kontakt zu den Gesundheitsministerien der entsprechenden, gefährdeten Länder gehalten. Außerdem werden die Maßnahmen zum Selbstschutz, die von der WHO herausgegeben wurden, veröffentlicht. So gilt auch für das Coronavirus, dass häufiges und gründliches Händewaschen, die Vermeidung von Berührung der Schleimhäute mit den Händen und das Niesen in den Ellenbogen, die Gefahr einer Ansteckung verringern.
Die Verantwortlichen der Olympischen Spiele 2020 haben derweil beschlossen, die Wettkämpfe in Tokio stattfinden zu lassen, nachdem auch die WHO ihr Einverständnis bekundet hat. «Ich möchte bestätigen, dass die Absage oder der Aufschub der Spiele nicht zur Debatte stand», erklärte der Verantwortliche Yoshiro Mori, während auch John Coates aus dem Olympischen Komitee eine Absage ausschließt: «Der Rat, den wir extern von der WHO erhalten haben, besagt, dass es keinen Grund für einen Notfallplan gibt, um die Spiele abzusagen oder zu verschieben.»