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Rolf Wolfshohl vor ein paar Jahren bei einer Charityveranstaltung in Sinsheim. Foto: BDR
19.09.2024 13:57
Trauer um Rolf Wolfshohl

Köln (rad-net) - Rolf Wolfshohl, einer der erfolgreichsten deutschen Radrennfahrer, ist gestern im Alter von 85 Jahren gestorben. Er wurde dreimal Weltmeister im Cyclo-Cross und gewann unter anderem auch die Vuelta a España.

Seine Karriere begann 1956 mit dem Sieg bei der Deutschen Straßenmeisterschaft der Jugend. Zwei Jahre später gewann er seinen ersten Querfeldein-Titel in der Elite-Klasse. Er versuchte sich auch auf der Radrennbahn, doch das Gelände war seine Passion. 13 Mal streifte er sich im Cyclo-Cross das nationale Meistertrikot über, 1960 gewann er seinen ersten von insgesamt drei WM-Titeln; 1961 und 1963 folgten zwei weitere Regenbogentrikots. Insgesamt holte er zwölf WM-Medaillen.

Auch auf der Straße war der Kölner, den die Franzosen respektvoll «le loup» - der Wolf - nannten, erfolgreich. Zwischen 1962 und 1972 nahm er neun Mal an der Tour de France teil, feierte zwei Etappensiege (1967 und 1970) und trug 1968 zwei Tage lang das Gelbe Trikot, beendete diese Tour schließlich auf dem guten sechsten Platz. Mit Jean-Marie Leblanc, ehemaliger Rennfahrer und späterer Direktor der Tour de France, verband ihn eine lebenslange Freundschaft.

1968 holte Wolfshohl auch seinen einzigen deutschen Straßentitel bei den Profis. Seine größten Erfolge im Straßenradsport feierte Wolfshohl bereits 1965, als er sowohl Paris-Nizza als auch zwei Monate später die Spanien-Rundfahrt im Trikot des französischen Rennstalls Mercier. gewann. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1962) und Mailand-Sanremo (1963) fuhr er jeweils als Zweiter aufs Podest.

Seine aktive Laufbahn beendete der Kölner 1973 und widmete sich zusammen mit seiner Frau Karin dem Aufbau eines Radgeschäfts und einer Rahmenbauwerkstatt der Marke «rowona» in Köln-Rath, das er erst vor wenigen Jahren aufgab, aber bis zuletzt von zu Hause noch einige Stammkunden betreute. 1997 wurde Wolfshohl mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Gesundheitlich ging es Wolfshohl in den letzten Jahren nicht mehr so gut. Der Tod seines Sohnes Rolf-Dieter 2011, der ebenfalls Radsportler war und seit seinem Unfall bei der deutschen Straßenmeisterschaft in Alpirsbach querschnittgelähmt war, machte ihm sehr zu schaffen. Auch seine Tochter verstarb vor einigen Jahren viel zu früh.


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