Für Deutschland waren neben Schäfer und Schiewer auch Thomas Steger/Thomas Ruder im Einsatz. Das Gespann überzeugte einmal mehr durch seinen guten Helferdienste und hielt die Niederländer in Schach. Beide Läufe waren sehr von Taktik geprägt. Die Niederländer versuchten ebenfalls mit ihren beiden Helfern das Rennen für Kos/Fack zu machen, aber die deutschen Nationalfahrer erwiesen sich als die stärkeren, obgleich es im Finale des entscheidenden zweiten Laufs noch einmal eng wurde.

Kos/Fack lagen an der Spitze und ließen sich von dort nur schwer verdrängen. Abwechselnd griffen Schäfer/Bäuerlein und Schiewer/Gessler die zweifachen Ex-Europameister an, aber erst zwei Runden vor Schluss gelang es den amtierenden Europameistern vorbeizuziehen.

Das Sichtungsrennen für die Steher-EM Mitte Oktober in Berlin gewann der junge Daniel Harnisch mit Lutz Weiß. Sie hatten sich direkt nach dem Start an die Spitze gesetzt und konnten unbeirrt ihre Runden drehen, denn dahinter kämpften Robert Retschke/Holger Ehnert sowie Nico Heßlich/André Dippel um Platz zwei. Heßlich/Dippel versuchten mehrere Male Retschke/Ehnert anzugreifen, doch das Gespann konnte die Attacken erfolgreich abwehren. Dadurch schafften sie es aber nicht mehr rechzeitig auf Platz eins vorzufahren.

Auf die Frage, wer sich neben Titelverteidiger Schäfer/Bäuerlein und den an den Leistungen gemessenen wohl auch als gesetzt geltenden Schiewer/Gessler, nun für die EM empfohlen habe, antwortete Mario Vonhof, Beauftragter für Steher- und Dernysport: «Das Ergebnis des Rennens macht es mir nicht leichter. Harnisch ist sicherlich ein Mann für die Zukunft, er ist stark gefahren. Retschke und Heßlich haben das Ergebnis bei der DM [Heßlich 3., Retschke 4.; Anm. d. Red.] umgedreht. Wer nun mit zur EM fährt, darüber muss ich nochmal schlafen.»

Die Steher-EM findet im Rahmen der Bahn-Europameisterschaft in Berlin vom 18. bis 22. Oktober statt.